Im südostasiatischen Vielvölkerstaat Myanmar bestehen seit mehr als 70 Jahren bewaffnete Konflikte zwischen staatlichen Sicherheitskräften und verschiedenen ethnischen Gruppen. Mit seinen natürlichen Ressourcen und seiner zentralen Lage in Südostasien verfügt das Land über großes Entwicklungspotenzial. Dennoch belegt Myanmar auf dem Human Development Index, welcher das Einkommen, die Lebenserwartung und Bildungschancen berücksichtigt, nach wie vor Platz 149 von insgesamt 190 Ländern (Stand: 2022).
Konflikte, fehlende Investitionen in die Infrastruktur und wiederkehrende Naturkatastrophen haben das Land geprägt. Zu dem ohnehin oft extremen Wetter trifft Myanmar zusätzlich der Klimawandel besonders hart. 2019 belegte das Land das siebte Jahr in Folge den zweiten Platz der Länder, die in den letzten 20 Jahren weltweit am stärksten von den Auswirkungen der Klimaerwärmung betroffen waren (Globaler Klima-Risiko-Index von Germanwatch). Trotzdem ist das Land bislang schlecht auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet. Immer wieder treffen tropische Stürme, Sturmfluten und Tsunamis die Küstenregionen. Weite Teile des Landes sind von Erdbeben, Überflutungen, Erdrutschen oder Dürren bedroht