Schutz von Neugeborenen und Kleinkindern vor HIV/AIDS in Mexiko
In Mexiko leben aktuell 340.000 Menschen mit HIV, 40.000 davon in Mexiko-Stadt und Umgebung. Frauen sind sich der Gefahr einer Ansteckung oftmals nicht bewusst und infizieren sich bereits in jungen Jahren. Ohne medizinische Behandlung schädigt das HI-Virus den Körper und kann lebensgefährlich sein.
Seit 2014 setzt sich Malteser International gemeinsam mit dem Malteserorden Mexiko (OMM) für HIV-infizierte Mütter und ihre Kinder ein. Ziel ist es, Neugeborene und Kleinkinder vor einer HIV-Infektion zu schützen und sowohl Kinder als auch Mütter gesundheitlich zu versorgen.
In Zusammenarbeit mit OMM unterstützen und begleiten wir schwangere und HIV-infizierte Frauen während der Schwangerschaft und mit Säuglingen im Alter von 1 bis 36 Monaten. Zusätzlich zur gesundheitlichen Versorgung erhalten die Frauen Säuglings- und Folgemilch, Babynahrung und Lebensmittel zur Versorgung ihrer Kinder. Weiterhin können sie Workshops zu einkommensschaffenden Maßnahmen besuchen, psychosoziale Betreuung in Anspruch nehmen und sich untereinander austauschen.
HIV-infizierte Frauen erfahren in ihrem Umfeld oft Stigmatisierung und Diskriminierung. Viele von ihnen verlieren aufgrund ihrer Erkrankung ihren Arbeitsplatz. Daraus resultieren Armut, Unterversorgung der Familie und entsprechende Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit der Frauen selbst sowie die Gesundheit und Zukunftsperspektiven der Kinder.
Kinder von HIV-positiven Müttern sind einem hohen Risiko ausgesetzt, sich selbst mit dem HI-Virus zu infizieren. Obwohl die mexikanische Regierung über öffentliche Krankenhäuser antiretrovirale Medikamente kostenlos zur Verfügung stellt, fehlt es vielen Frauen an entsprechenden Informationen oder der Hilfe durch staatliche Behörden. Aus Unkenntnis und Angst vor den schädlichen Nebenwirkungen der Medikamente vermeiden viele Frauen die Einnahme. Wenn Schwangere die Medikamente nur unregelmäßig einnehmen, hat dies fatale Auswirkungen auf den Schutz des Kindes vor einer Infektion.
Malteser International und OMM stehen den Frauen in der Bewältigung der alltäglichen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zur Seite. Unser Ziel ist es, das Leben des (ungeborenen) Kindes zu schützen, indem wir verhindern, dass das HI-Virus von der Mutter auf den Embryo oder das Neugeborene übertragen wird. Durch die Bereitstellung von Säuglings- und Folgemilch sowie Babynahrung können die Frauen auf das Stillen verzichten und somit die Übertragung des Virus über die Muttermilch verhindern. Gesundheitliche Workshops klären über Risiken und Behandlung von HIV/AIDS auf. Mithilfe monatlicher Austauschrunden, psychosozialer Betreuung und Workshops zu einkommensschaffenden Maßnahmen wollen wir Frauen stärken, ihnen ökonomische Unabhängigkeit ermöglichen und die Gemeinschaft fördern. Zudem werden die Väter der Kinder und Partner der Frauen sensibilisiert.
Langfristiges Ziel ist es, die Gleichstellung er Geschlechter zu erreichen und die Frauen selbst zu Entscheidungsträgerinnen zu machen. Auch die Väter und Partner der Frauen setzen sich als aktive Agents of Change für die Stärkung der Frauen ein.
- Schutz von 60 Säuglingen und Kleinkindern vor einer Ansteckung mit HIV/AIDS
- Schulung von 60 an HIV/AIDS erkrankten Müttern im Umgang mit ihren Kindern und ihrer Krankheit, um eine Ansteckung während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren des Kindes zu verhindern
- Schaffung eines gesundheitsfördernden Umfelds für 120 von HIV bedrohte Kinder
- Unterstützung der Mütter durch Verteilung von Flaschennahrung, Babynahrung und Lebensmittel für Säuglinge und Kleinkinder
- Psychosoziale Betreuung der Mütter
- Einkommensschaffende Maßnahmen für Frauen
Video: Ein Neuanfang für Rosa Maria
Länderinfos
Hauptstadt: Mexiko-Stadt
Fläche: 1.964.375 km²
Bevölkerung: ca. 127 Millionen
Projektdaten
Laufzeit: seit Juli 2014
Finanzierung: BILD hilft e.V. und Spenden
Partner: Malteserorden Mexiko (OMM)