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Nothilfe gegen Dürren: Spenden Sie jetzt

Langanhaltende extreme Trockenheit wird als Dürre bezeichnet und zählt zu den Naturkatastrophen, die jährlich Tausende Menschen das Leben kosten. Insbesondere in Ländern Afrikas treten Dürren regelmäßig und aufeinanderfolgend auf, was besonders für die in Armut lebende Bevölkerung schnell zur Gefahr werden kann.

Aber nicht nur in Afrika sind Hitze und langanhaltende Dürreperioden eine ernst zu nehmende Bedrohung, auch in Teilen Australiens, Europas und Südamerikas verlieren viele Menschen aufgrund langer Trockenperioden ihre Lebensgrundlagen: Tiere sterben, Menschen hungern und Wasserknappheit wird zu einem großen Problem. Bedingt durch den Klimawandel steigt die Gefahr für extreme Wetterereignisse wie Dürren zunehmend an. Weltweit sind Millionen Menschen nach Dürrekatastrophen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Malteser International unterstützt die von akuter Dürre betroffenen Regionen mit lebensrettenden Nothilfemaßnahmen wie der Versorgung mit sauberem Trinkwasser und Nahrungsmittelhilfen.

Durch die Inbetriebnahme  und Rehabilitierung von Bewässerungssystemen oder Maßnahmen zur Anpassung z.B. der Landwirtschaft und Viehzucht an die veränderten klimatischen Bedingungen schaffen wir neue nachhaltige Lebensgrundlagen für die Bevölkerung, die den Gefahren wie Hungersnöten und Unterernährung entgegenwirken. Außerdem arbeiten wir daran, unseren eigenen CO2-Ausstoß zu reduzieren und setzen uns für eine ökologisch nachhaltige humanitäre Arbeit sowie klimasensible Projekte ein.

Helfen Sie Menschen, die von extremer Dürre, Wassermangel und Nahrungsmittelknappheit betroffen sind!
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Nothilfe gegen Dürren, Wassermangel und Nahrungsmittelknappheit

Was ist eine Dürre?

Als Dürre wird eine über einen längeren Zeitraum andauernde Wasserknappheit infolge zu geringer Niederschlagsmengen bezeichnet. Neben dem Niederschlagsdefizit sorgen hohe Temperaturen für ein erhöhtes Maß an Verdunstung, was ebenfalls zur Entstehung von Dürren beitragen kann. Weitere Merkmale, an denen Dürren gemessen werden, sind der Grad der Bodenfeuchte und der Abfluss. Ist die Austrocknung der Böden weit fortgeschritten, kommt es zur Entstehung der Benetzungshemmung. Die Böden werden wasserabweisend und können die dringend benötigte Feuchtigkeit nicht mehr aufnehmen, was weitreichende Auswirkungen auf das Erdreich, wie beispielsweise Erosionen, zur Folge hat. 

Die Trockenperioden sind insbesondere deswegen so problematisch, weil sie unberechenbar und ohne einen erkennbaren Rhythmus auftreten. Als schleichendes Phänomen macht sich eine Dürre zwar über einen längeren Zeitraum hinweg immer deutlicher bemerkbar, das vollständige Ausmaß der Trockenheit ist aber erst sichtbar, wenn sie bereits deutliche Auswirkungen auf die Bevölkerung hat. Dauert die Dürre über mehrere Jahre an, ist von einer Dürrekatastrophe die Rede. Aufgrund der langen Fortdauer und der weitreichenden Auswirkungen zählen Dürren zu den schwerwiegendsten Naturkatastrophen. 

Arten von Dürren

Abhängig von Dauer und Auswirkungen lassen sich Dürren in drei Kategorien einteilen:

  • Meteorologische Dürre: Dabei handelt es sich um die Ausgangsform jeder Dürre, die lediglich das Ereignis unterdurchschnittlicher Niederschlagswerte über einen bestimmten Zeitraum beschreibt.
  • Landwirtschaftliche Dürre: Wenn Dürren über längere Zeiträume hinweg auftreten, schädigt der andauernde Wassermangel die Bodenbeschaffenheit. Dies wirkt sich negativ auf die Vegetation und Ernten aus, weshalb in diesem Fall von einer landwirtschaftlichen Dürre gesprochen wird.
  • Hydrologische Dürre: Sind die Böden bereits so ausgetrocknet, dass ein Mangel an Grundwasser sowie niedrige Wasserstände in Flüssen und Seen zu verzeichnen sind, ist von einer hydrologischen Dürre die Rede.

PDSI: Index zur Einstufung von Dürren

Die Schwere einer Dürre lässt sich anhand der Bodenfeuchtigkeit mit dem Palmer Drought Severity Index (PDSI) bestimmen. Dabei handelt es sich um den am weitesten verbreiteten Index für Dürre, der auf einer Skala von 10 bis -10 den Schweregrad der Trockenheit angibt, wobei der Fokus in der Regel primär auf dem Bereich von 4 bis -4 liegt. Die positiven Zahlen stehen für Feuchtigkeit und Nässe des Bodens, die Ausprägungen der Dürren werden in negativen Zahlen angegeben.

Palmer Drought Severity Index (PDSI)

Wert Ausmaß
4 und mehr Extrem nass
3 bis 3,99 Sehr nass
2 bis 2,99 Mäßig nass
1 bis 1,99 Leicht feucht
0,5 bis 0,99 Beginnende nasse Periode
0,49 bis -0,49 Normalzustand
-0,5 bis -0,99 Beginnende Trockenperiode
-1 bis -1,99 Leichte Dürre
-2 bis -2,99 Mäßige Dürre
-3 bis -3,99 Starke Dürre
-4 und weniger Extreme Dürre

Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf Dürren?

In bestimmten Regionen, wie beispielsweise in Teilen Afrikas, treten Trockenzeiten regelmäßig auf und wechseln sich mit Regenperioden ab. Immer häufiger treten Dürren jedoch über längere Zeiträume und zu ungewohnten Zeiten auf oder betreffen gänzlich neue Gebiete, was sie zu einer großen Gefahr für die Bevölkerung macht. Die Entstehung und Zunahme von Dürren wird dabei auch durch den Klimawandel vorangetrieben. Die globale Erwärmung sorgt vielerorts für steigende Temperaturen bis hin zu Hitzewellen, Regenzeiten fallen häufig schwächer aus und Dürreperioden dehnen sich aus. Dies betrifft nicht nur die ohnehin trockenen Gebiete des globalen Südens, auch Europa ist durch vermehrte Dürren bedroht. Das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung rechnet bei einem Fortschreiten der globalen Erwärmung zukünftig mit einer Verdopplung des Dürrerisikos für Deutschland im Vergleich zum Jahr 1971. 

Als ein Vorbote für klimatische Entwicklungen gilt das Klimaphänomen El Niño, welches im Winter 2015/16 möglicherweise in Folge des Klimawandels besonders stark auftrat. Dabei handelt es sich um ein in unregelmäßigen Abständen wiederkehrendes Ereignis, bei dem sich die Meeresoberflächentemperatur im Zentralpazifik drastisch erhöht. Im Fall des El Niño-Ereignisses im Jahr 2015/16 erwärmte sich die Meerestemperatur im Monatsmittel sogar um 2,95 °C und gilt damit als eines der stärksten der vergangenen Jahrhunderte. Als Folge solch starker Erwärmung ziehen sich Fische und andere Meereslebewesen zurück, sodass die Fischerei und somit auch eine wichtige Nahrungsquelle für die Bevölkerung zum Erliegen kommt. Zudem erhöht sich mit steigender Wassertemperatur das Risiko für Wirbelstürme.

El Niño beeinflusst dabei auch das Leben an Land und bewirkt, dass in bestimmten Gebieten extreme Niederschläge auftreten, wohingegen sie in anderen Regionen gänzlich ausbleiben und bis zum Auftreten einer Jahrhundert-Dürre wie 2016 in Ostafrika führen können. Im Anschluss folgt häufig das als kleine Schwester von El Niño bekannte Wetterereignis La Niña. Dieses sorgt für starke und kalte Niederschläge, die zu Überschwemmungen und Temperaturstürzen führen. Beide Ereignisse haben das Potenzial, globale Folgen für das Wetter zu verursachen und sich beispielsweise auch in Europa in Extremwetter-Ereignissen wie Dürren und Überschwemmungen niederzuschlagen.

Folgen von Dürren

Eine Dürre bedeutet in erster Linie Wassermangel und langfristig auch Lebensmittelknappheit. Der schwerwiegende Wassermangel hat vielfältige negative Auswirkungen auf die Bevölkerung, Landwirtschaft, Ökologie und Wirtschaft eines Landes. Vor allem in besonders armen Ländern Afrikas werden anhaltende Dürren schnell zu einer Naturkatastrophe: Ernteausfälle bedrohen das Leben zahlreicher Menschen und führen zu Hungersnöten. In den Dürregebieten versiegen Wasserquellen und es regnet so selten, dass das Wasser für Mensch und Tier nicht ausreicht. Ein Großteil des Viehbestandes stirbt in Folge der Trockenheit oder gibt keine Milch mehr. Da in ländlichen Regionen viele Menschen auf ihr Vieh, das häufig ihr wichtigster Besitz ist, und dessen Tausch gegen andere Nahrungsmittel angewiesen sind, verlieren sie mit den Tieren ihre gesamte Existenzgrundlage.

Durch die Nahrungsmittelknappheit und die steigenden Lebensmittelpreise wird in der Bevölkerung neben dem Wassermangel so auch die Unterernährung zu einem immer größeren Problem. Davon sind vor allem Kinder betroffen: In vielen Regionen sind aufgrund von Dürren mehr als die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren mangel- oder unterernährt. Dies hat gravierende Folgen für die langfristige Gesundheit, da die Unterernährung die körperliche Entwicklung der Kinder beeinflusst. Eine Dürrekatastrophe hat damit auch lange nach ihrem Ende Auswirkungen auf die Entwicklung eines Landes. Ebenso steigt die Gefahr für weitere Naturkatastrophen wie Waldbrände und Überschwemmungen. Langfristig kann der Wassermangel zu weitläufigen Bodenerosionen bis hin zur Desertifikation führen, sodass das Land unfruchtbar und somit für Menschen unbewohnbar wird.

Desertifikation: Definition, Ursachen und Folgen

Der Begriff Desertifikation beschreibt im Wesentlichen das Phänomen der Wüstenbildung, wobei es sich nicht um die natürliche Entstehung eines Wüstengebiets, sondern um einen von Menschen verursachten Prozess handelt, bei dem fruchtbarer Boden zerstört und unnutzbar wird. Aus diesem Grund sind auch Gebiete von Desertifikation betroffen, in denen natürlicherweise keine Wüste entstehen würde. Ursache für die Desertifikation ist eine zu intensive und nicht nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung der Böden, vor allem in Trockengebieten, die sich nicht für eine solch starke Beanspruchung eignen. Aber auch die Überweidung durch Nutztiere, die Rodung von Waldgebieten und der Anbau von Monokulturen haben langfristig zerstörerische Folgen für die Bodenbeschaffenheit und treiben die Desertifikation voran.

Durch die Überbeanspruchung natürlicher Ressourcen und den Mangel an Wasser nimmt die Vegetation in betroffenen Gebieten kontinuierlich ab oder verschwindet. Böden erodieren und das Land verödet, was häufig auch als Landdegradierung bezeichnet wird. In Folge verschlechtert sich die Regenerationsfähigkeit des gesamten Ökosystems, sodass die Wüstenbildung meist unumkehrbar ist.

Dürre und Desertifikation sind unterschiedliche Ereignisse, die jedoch eng miteinander zusammenhängen. Die zunehmende Trockenheit wirkt sich im Zusammenspiel mit der intensiven Beanspruchung der Böden begünstigend auf die Entstehung und Ausbreitung von Desertifikation aus. Ein Drittel der weltweiten Landfläche besteht aus Trockengebieten, wovon bereits 70 Prozent desertifikationsgefährdet sind.

Berichte aus dem Dürregebiet in Kenia

Große Dürren der vergangenen Jahre

In den 50 entwicklungsschwächsten Ländern der Welt, vorwiegend in Afrika, machen Trockengebiete rund zwei Drittel der gesamten Landesfläche aus, was gerade für die vulnerable Bevölkerung verheerende Risiken birgt. Die aktuelle Dürre in Kenia hat sich zu einer nationalen Katastrophe entwickelt, die dazu geführt hat, dass laut den Vereinten Nationen bereits 2,9 Millionen Menschen auf externe Hilfe angewiesen sind (Stand: Januar 2022). Ein Großteil der Nutztiere ist verendet, Familien können sich nicht mehr ernähren und ein Ende der Katastrophe ist nicht absehbar. In Simbabwe waren im Jahr 2020 so viele Menschen von Hunger durch Dürre bedroht wie nie zuvor. Niederschläge blieben in Folge des Klimawandels vermehrt aus, sodass 7,7 Millionen Menschen in eine lebensbedrohliche Notlage gerieten.

Auch der globale Norden war in den vergangenen Jahren von extremen Hitzewellen und Dürreperioden bedroht. Zwischen 2012 und 2016 traf Kalifornien die stärkste Trockenzeit der letzten 100 Jahre, was unter anderem zu heftigen Waldbränden führte. In Europa nehmen Trockenperioden seit den 1990er Jahren stetig zu, was sich beispielsweise an der schweren Dürre im Jahr 2015 in Mittel- und Osteuropa zeigte, von der auch Deutschland betroffen war. Laut der Universität Cambridge gelten die seit 2015 auftretenden Hitze- und Dürreperioden als die verheerendsten seit 2.000 Jahren.

Unser Einsatz in Dürregebieten: Was kann man gegen Dürre tun?

Wir unterstützen besonders gefährdete Länder, um die Lebensgrundlagen der Menschen akut, aber auch langfristig zu sichern. Unser Fokus liegt dabei insbesondere auf der Etablierung nachhaltiger Konzepte zur Eigenversorgung. Das schließt beispielsweise die Verbesserung der Trinkwasserqualität und -quantität sowie von Hygiene- und Sanitärbedingungen (WASH) ein. Der Zugang zu neuen Wasserquellen ist sowohl für den menschlichen Gebrauch als auch für die Bewässerung und für das Vieh vorgesehen, um Landwirtschaft und Tiergesundheit aufrechtzuerhalten.

Durch den Bau und die Rehabilitierung von Latrinen, Flachbrunnen und Regenwasser-Sammelsystemen an Haushalten und Schulen tragen wir dazu bei, dass eine konstante Wasserversorgung gewährleistet ist. Zudem schulen wir die Bevölkerung im Hinblick auf Wasser und Hygiene, um die Übertragung von Infektionskrankheiten einzudämmen. Außerdem prüfen wir das Wasser mittels Proben regelmäßig auf Verunreinigungen.

Um schnelle Soforthilfe zu leisten, versorgen wir die Menschen zunächst mit sauberem Trinkwasser, wie beispielsweise im Rahmen unserer Nothilfe gegen Dürre in Kenia. Bedürftige Familien unterstützen wir mit Nahrungsmitteln oder Nahrungsmittelgutscheinen, um Hungersnöten entgegenzuwirken. Auch Gesundheitsstationen werden mit Zusatznahrung für unterernährte Kinder unter fünf Jahren versorgt.

Damit sich die für Dürre anfälligen Regionen besser auf wiederkehrende Trockenperioden vorbereiten können, schaffen wir in der Bevölkerung ein Bewusstsein für den Klimawandel, daraus resultierende Klimakrisen und mögliche Konflikte, die durch Ressourcenknappheit entstehen können. Außerdem helfen wir den Menschen in ländlichen Gebieten zum Beispiel dabei, ihre Viehwirtschaft neu zu strukturieren. Durch die Züchtung widerstandfähigerer Tiere, die weniger Wasser benötigen, und durch eine bessere Vermarktung sind die Viehhalter künftigen Dürren besser gewappnet und können ein Geldpolster aufbauen. Zudem schulen wir die Menschen darin, wie sie mit den knappen Lebensgrundlagen besser umgehen können.

Doch unsere Aufgabe ist es nicht nur, Menschen bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen und Betroffenen von Klimakatastrophen zu helfen. Auch wir müssen Verantwortung übernehmen, um den Klimawandel aufzuhalten. Daher befinden wir uns im Prozess, die Belastung unserer Arbeit auf die Umwelt zu reduzieren und streben eine nachhaltige und möglichst klimaneutrale humanitäre Hilfe an.

Helfen Sie uns, die Menschen auf zukünftige Dürren vorzubereiten

Katastrophenvorsorge

Mit Vorsorge bereiten wir die Menschen auf Naturgewalten vor und verhindern humanitäre Katastrophen. 

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Nothilfe im Krisenfall

Orientiert am lokalen Bedarf leisten wir schnelle und effektive Nothilfe nach Naturkatastrophen und in Krisenfällen.

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Dank Ihrer Spenden ist dieses Hilfsprojekt für die von Dürre betroffenen Menschen in Kenia möglich:

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