Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist es für Malteser International ein Anliegen, Menschen weltweit bei der Prävention und Bewältigung von Seuchen zu unterstützen. So setzen wir uns aktuell unter anderem für die Bewältigung von Ebola-, Pest- und Cholera-Epidemien in afrikanischen Ländern ein. Unsere Maßnahmen sind sehr vielfältig und umfassen verschiedene, miteinander verzahnte Spezialgebiete.
Risikokommunikation: Die Kommunikation mit den Menschen vor Ort ist eine wichtige Maßnahme, um nachvollziehen zu können, welches Verständnis die Menschen von einer Krankheit haben. So können Unklarheiten gezielt aus dem Weg geräumt und ein erhöhtes Bewusstsein geschaffen werden. Im Rahmen von Sensibilisierungskampagnen sind wir zum Beispiel in der DR Kongo aktiv, da das Land immer wieder von epidemischen Krankheiten betroffen ist. Während der Ebola-Epidemie seit 2018 informierten wir die Bevölkerung erfolgreich über Risikofaktoren, Übertragungswege und Schutzmaßnahmen.
WASH: Mit unseren Programmen im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene – kurz WASH – schaffen wir Grundlagen für eine sichere Wasserversorgung beispielsweise durch den Bau von Brunnen oder die Installation von Regenwasser-Sammelsystemen. Im Falle eines Ausbruchs stellen wir Handwaschstationen bereit. Darüber hinaus führen wir gezielte Hygieneschulungen durch, die unter anderem die Notwendigkeit des Händewaschens deutlich machen. Während des schweren Cholera-Ausbruchs in Nigeria im September 2021 verteilten wir Chlortabletten, um verunreinigtes Wasser zu säubern, und Rehydrationslösungen an über 10.000 Menschen. Außerdem versprühten unsere Mitarbeitenden in den Zelten, Häusern und Latrinen eine Chlorlösung zur Desinfektion.
Infektionsprävention und -kontrolle: Eine der wichtigsten Säulen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten ist der Schutz von Patientinnen, Patienten und dem Personal vor einer Ansteckung in den Gesundheitseinrichtungen – also vor sogenannten nosokomialen Infektionen. Daher führen wir Schulungen in Hygienemaßnahmen durch und statten die Einrichtungen u.a. mit Schutzanzügen aus.
Überwachung: Eine weitere wichtige Maßnahme ist die gezielte Überwachung des Auftretens von Krankheiten mit epidemischem Potenzial. Dazu entwickeln wir passende Instrumente und Strategien, um Infektionskrankheiten frühzeitig zu erkennen, zu melden und im Krisenfall schnell reagieren zu können.
Abmilderung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen: Für viele Menschen bedeutet der Ausbruch von Infektionskrankheiten in der Region, dass sie aufgrund von Lockdowns usw. nicht mehr arbeiten und somit kein Geld verdienen können. Durch Pandemien, wie beispielsweise Covid-19, nehmen Hunger und Unterernährung Mangelernährung weltweit drastisch zu. Durch die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser oder Hygieneartikeln leisten wir einen Beitrag, um die Folgen von Einkommensverlusten abzumildern.