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Seuche – Pandemien, Epidemien und Endemien: Wenn Infektionskrankheiten zur Katastrophe werden

Wenn sich Infektionskrankheiten wie Ebola, Cholera, Covid-19 oder eine klassische Grippe in kürzester Zeit stark ausbreiten, handelt es sich um Seuchen, die im weiteren Verlauf das Leben von Millionen Menschen bedrohen können. Während Länder des Globalen Südens in den letzten Jahrzehnten häufiger von Endemien und Epidemien betroffen waren, wurden die globalen Auswirkungen einer Seuche vor allem durch das Auftreten des Coronavirus im Jahr 2020 wieder in das Bewusstsein einer weltweiten Öffentlichkeit gerufen. Im Rahmen unserer Gesundheitsprogramme bei Malteser International setzen wir uns bereits seit vielen Jahren in der Epidemievorsorge- und Bekämpfung weltweit ein, um hochansteckenden Infektionskrankheiten bestmöglich vorzubeugen und diese im Falle eines Ausbruchs einzudämmen. Neben dem weltweiten Einsatz rund um die Corona-Pandemie ist Malteser International insbesondere in Afrika und Asien aktiv, um dringend benötigte Hilfe in der Bekämpfung und Prävention von Infektionskrankheiten zu leisten.

Was ist eine Seuche?

Während sich eine Infektionskrankheit zunächst lediglich auf einen einzelnen Menschen bezieht, ist bei der rasanten Ausbreitung einer Erkrankung, die in kürzester Zeit eine ganze oder große Teile einer Gesellschaft betrifft, von einer Seuche die Rede. Dabei ist der Begriff Seuche überwiegend als antiquiert anzusehen und findet häufiger im Bereich der Tierseuchen Verwendung.

Stattdessen wird heute meist der Begriff Infektion genutzt: zum Beispiel Infektionsschutz statt Seuchenschutz oder – je nach Verbreitung – Epidemiebekämpfung statt Seuchenbekämpfung. Unter dem übergeordneten Begriff Seuche lassen sich dennoch auch heute die unterschiedlichen Ausprägungen Endemie, Epidemie und Pandemie eingliedern.

Drei Arten von Seuchen: Was ist der Unterschied zwischen Pandemie, Epidemie und Endemie?

  • Pandemie: Breitet sich eine Epidemie über Ländergrenzen hinweg aus und führt zum globalen Auftreten der Infektionskrankheit, handelt es sich um eine Pandemie. Diese kann wenige Wochen, aber auch mehrere Jahre andauern. Das aktuellste Beispiel für diese Art der Seuche ist die Corona-Pandemie seit 2020. 
  • Epidemie: Als Epidemie wird eine Infektionskrankheit bezeichnet, die zwar innerhalb eines begrenzten Gebietes oder einer Bevölkerungsgruppe bzw. Gesellschaft auftritt, dabei jedoch zeitlich begrenzt ist und durch gezielte Maßnahmen beendet werden kann. Eine Epidemie, wie beispielsweise Ebola, kann jedoch selbst nach beendeten Ausbrüchen immer wieder erneut auftreten.
  • Endemie: Bei einer endemischen Infektionskrankheit handelt es sich um eine Erkrankung, die örtlich begrenzt und in regelmäßigen Abständen wiederkehrend auftritt. Dabei halten sich die Infektionszahlen auf einem konstanten Level und es kommt nicht zu einer überregionalen Ausbreitung. Als Beispiel gilt die Malaria, die laut Robert Koch-Institut in etwa 100 tropischen und subtropischen Ländern der Welt endemisch auftritt. 

Risikofaktoren für die rasante Ausbreitung: Wie wird ein Virus zur gefährlichen Infektionskrankheit?

Grundsätzlich gilt, dass nicht jedes Virus eine weltweite Infektion auslösen kann. Voraussetzung ist zum einen eine hohe Ansteckungsrate und zum anderen eine schlechte Behandelbarkeit der Krankheit, die dem Virus das Potenzial verleihen, sich länderübergreifend oder gar global auszuweiten. Da diese Faktoren nicht auf alle Erreger oder Viren zutreffen, resultiert nicht aus jeder Infektionskrankheit eine Seuche.

Häufig handelt es sich bei Endemien, Epidemien und Pandemien um Zoonosen – das sind Infektionen, die vom Tier auf den Menschen und im weiteren Verlauf von Mensch zu Mensch weiter übertragen werden können. Dies geschieht nicht nur über Viren, sondern auch über Bakterien, Pilze, Parasiten oder Prionen. Bei der Pest oder Tuberkulose handelt es sich um solche Zoonosen.

Die Entwicklung einer Seuche wird zudem von verschiedenen Faktoren begünstigt. So gelten schlechte medizinische Versorgung, mangelhafte hygienische Zustände ohne Zugang zu sanitären Anlagen und ein Mangel an sauberem Trinkwasser als Risikofaktoren für die rasante Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Menschen in infrastrukturell schwachen Regionen, die von Armut betroffen sind, sind zudem meist einem erhöhten Risiko ausgesetzt, an Mangelernährung oder Dehydrierung zu leiden. Dadurch sind sie umso anfälliger für Krankheitserreger. Ebenso können Naturkatastrophen  wie Stürme und Fluten dazu führen, dass sich verunreinigtes Trinkwasser ausbreitet und Bakterien, Viren und Parasiten sich rasch vermehren können. Auch hier sind Menschen in Ländern des Globalen Südens besonders gefährdet

Nicht zuletzt begünstigt die Globalisierung die Ausbreitung und Entwicklung von Infektionskrankheiten über Länder und Kontinente hinweg. Durch Flugreisen und Importgeschäfte können sich Infektionskrankheiten wie das Coronavirus innerhalb kürzester Zeit weltweit ausbreiten – vor allem, wenn lange Inkubationszeiten dazu führen, dass Infektionen zunächst unentdeckt bleiben.

Unser Einsatz, um Seuchen zu verhindern und einzudämmen

Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist es für Malteser International ein Anliegen, Menschen weltweit bei der Prävention und Bewältigung von Seuchen zu unterstützen. So setzen wir uns aktuell unter anderem für die Bewältigung von Ebola-, Pest- und Cholera-Epidemien in afrikanischen Ländern ein. Unsere Maßnahmen sind sehr vielfältig und umfassen verschiedene, miteinander verzahnte Spezialgebiete.

Risikokommunikation: Die Kommunikation mit den Menschen vor Ort ist eine wichtige Maßnahme, um nachvollziehen zu können, welches Verständnis die Menschen von einer Krankheit haben. So können Unklarheiten gezielt aus dem Weg geräumt und ein erhöhtes Bewusstsein geschaffen werden. Im Rahmen von Sensibilisierungskampagnen sind wir zum Beispiel in der DR Kongo aktiv, da das Land immer wieder von epidemischen Krankheiten betroffen ist. Während der Ebola-Epidemie seit 2018 informierten wir die Bevölkerung erfolgreich über Risikofaktoren, Übertragungswege und Schutzmaßnahmen.

WASH:  Mit unseren Programmen im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene – kurz WASH – schaffen wir Grundlagen für eine sichere Wasserversorgung beispielsweise durch den Bau von Brunnen oder die Installation von Regenwasser-Sammelsystemen. Im Falle eines Ausbruchs stellen wir Handwaschstationen bereit. Darüber hinaus führen wir gezielte Hygieneschulungen durch, die unter anderem die Notwendigkeit des Händewaschens deutlich machen. Während des schweren Cholera-Ausbruchs in Nigeria im September 2021 verteilten wir Chlortabletten, um verunreinigtes Wasser zu säubern, und Rehydrationslösungen an über 10.000 Menschen. Außerdem versprühten unsere Mitarbeitenden in den Zelten, Häusern und Latrinen eine Chlorlösung zur Desinfektion.

Infektionsprävention und -kontrolle:  Eine der wichtigsten Säulen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten ist der Schutz von Patientinnen, Patienten und dem Personal vor einer Ansteckung in den Gesundheitseinrichtungen – also vor sogenannten nosokomialen Infektionen. Daher führen wir Schulungen in Hygienemaßnahmen durch und statten die Einrichtungen u.a. mit Schutzanzügen aus.

Überwachung: Eine weitere  wichtige Maßnahme ist die gezielte Überwachung des Auftretens von Krankheiten mit epidemischem Potenzial.  Dazu entwickeln wir passende Instrumente und Strategien, um Infektionskrankheiten frühzeitig zu erkennen, zu melden und im Krisenfall schnell reagieren zu können.

Abmilderung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen: Für viele Menschen bedeutet der Ausbruch von Infektionskrankheiten in der Region, dass sie aufgrund von Lockdowns usw. nicht mehr arbeiten und somit kein Geld verdienen können. Durch Pandemien, wie beispielsweise Covid-19, nehmen Hunger und Unterernährung Mangelernährung weltweit drastisch zu. Durch die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser oder Hygieneartikeln leisten wir einen Beitrag, um die Folgen von Einkommensverlusten abzumildern.

 

Ausarbeitung von Notfallplänen für den Krisenfall: Im Rahmen der Förderung der Hilfe zur Selbsthilfe werden die lokalen Gesundheitsakteure und Menschen durch das Erstellen von Notfallplänen für den Fall des Auftretens einer Infektionskrankheit vorbereitet, sodass sie schnellstmöglich reagieren und die schlimmsten Auswirkungen verhindern können.

Versorgung mit Ausrüstung und Medikamenten:  Betroffene Gemeinden werden von uns mit medizinischer Ausrüstung, Medikamenten und Isolationseinheiten ausgestattet. Um im Falle eines Epidemie-Ausbruchs schnell reagieren zu können, richten wir in verschiedenen Regionen der DR Kongo zum Beispiel strategische Notfallvorräte in Lagern ein, u.a. bestehend aus Schutzausrüstung, Testmaterial, Medikamenten und medizinischem Material.

In Notsituation wie der Covid-19-Pandemie führen wir außerdem Impfkampagnen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen des staatlichen Systems durch, um Menschen vor Krankheiten zu schützen und die Notwendigkeit von Lockdowns zu reduzieren.

Stärkung des Gesundheitssystems:  Um langfristige Hilfe zur Selbsthilfe zu schaffen, ist es wichtig, die Gesundheitssysteme des Landes zu stärken. Unterstützung in Bereichen wie Behandlung und Administration stellt Gesundheitseinrichtungen auf ein besseres qualitatives und finanzielles Fundament, welches eine erfolgreiche Epidemievorsorge und -Bekämpfung überhaupt erst möglich macht.

Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit 2021

Wir sind stolz und dankbar, im Oktober 2021 für unser Projekt zur verbesserten Epidemievorsorge und -bekämpfung in der DR Kongo den Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit 2021 erhalten zu haben. 

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie: unser Einsatz für betroffene Menschen

Das Coronavirus hat bereits Millionen von Menschen weltweit das Leben gekostet. Insbesondere arme Menschen sind von der Krise betroffen. Sie können sich aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung und den erschwerten Lebensbedingungen nur unzureichend gegen das Virus schützen. Malteser International setzt sich weltweit für Menschen in der Corona-Pandemie ein. Zusammen mit regionalen Gesundheitsakteuren setzen wir uns dafür ein, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Im Rahmen der Soforthilfe versorgen wir Menschen mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und verschaffen ihnen Zugang zu medizinischer Versorgung.

Mehr über unseren Einsatz gegen Covid-19

Ebola: Aufklärung, Prävention und medizinische Versorgung

Die Sterblichkeitsrate bei einer Infektion mit Ebola liegt bei ca. 50 Prozent. Damit gehört das Virus zu den gefährlichsten Erregern der Welt. Insbesondere Afrika ist immer wieder von Ebola-Epidemien betroffen. Bereits seit vielen Jahren ist Malteser International im Kampf gegen Ebola aktiv und leistet Soforthilfe in Ländern wie Guinea, Liberia oder der DR Kongo. Mit Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen sowie der Versorgung mit Schutzausrüstung und Medikamenten unterstützen wir die überlasteten Gesundheitssysteme vor Ort und tragen dazu bei, dass Ausbrüche schneller überwunden werden können.

Mehr über Ebola erfahren

Die größten Seuchen der Vergangenheit und Neuzeit

Seit jeher sind Menschen von hochansteckenden Infektionskrankheiten bedroht, die bereits unzählige Menschenleben gekostet haben. Zum Glück konnten jedoch einige der Krankheiten durch Impfungen und verbesserte hygienische Bedingungen in Teilen der Welt vollständig ausgerottet werden. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die schlimmsten Seuchen der Neuzeit und Vergangenheit.

Seuchen heute

  • Covid-19: Das Coronavirus, bei dem es sich um eine Variante des SARS-Erregers handelt, hat sich im Jahr 2020 rasant ausgebreitet und zu einer globalen Pandemie geführt. An der Erkrankung mit Covid-19 sind weltweit bis 2021 ca. 4,7 Millionen Menschen gestorben. 
  • Ebola: Die Erkrankung wird durch Viren ausgelöst und stammt aus den Regenwäldern Südostasiens und Afrikas. Insbesondere sind Regionen Afrikas, vor allem die DR Kongo und Guinea, immer wieder von Ebola-Epidemien betroffen. Die hochansteckende Infektionskrankheit wird vielfach symptomatisch behandelt, allerdings gibt es inzwischen auch global zugelassene Impfstoffe zum Schutz vor der Erkrankung.
  • Malaria: Das durch Mücken übertragene Virus kommt in tropischen und subtropischen Gebieten vor, insbesondere in Afrika. In den betroffenen Risikogebieten erkranken jedes Jahr rund 200 Millionen Menschen an der Infektionskrankheit, wovon ca. 600.000 Menschen daran sterben. Die Sterblichkeitsrate für Malaria ist bei Kindern unter 5 Jahren am höchsten.
  • Cholera: Bei der Cholera handelt es sich um eine hochansteckende Magen-Darm-Erkrankung, die sich schnell ausbreitet und vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser und unhygienische Bedingungen ausgelöst wird. Insbesondere nach Flutkatastrophen ist die Gefahr von Cholera-Ausbrüchen stark erhöht.  Bis heute sterben Millionen Menschen durch die bakterielle Infektion – meist in Afrika.
  • Tuberkulose: Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die meist die Lunge befällt und neben Malaria und HIV zu den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit zählt. Während die Tuberkulose in Ländern des Globalen Nordens heute fast nicht mehr vorkommt, erkranken in Afrika oder Südostasien noch immer Hunderttausende Menschen. Weltweit sterben jährlich ca. 1,5 Millionen Menschen – so viele wie bei keiner anderen Infektionskrankheit.
  • Denguefieber: Die Virusinfektion ist die am häufigsten übertragene Viruserkrankung durch Mücken und kommt in tropischen und subtropischen Gebieten vor. Schätzungen zufolge infizieren sich jährlich 284 bis 528 Millionen Menschen. Bei frühzeitiger Diagnose und guter medizinischer Versorgung liegt die Sterberate bei unter 1%.
  • Syphilis: Syphilis wird durch Bakterien verursacht und gehört zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie ist ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragbar. Obwohl die Erkrankung beispielsweise in Deutschland vorwiegend im 18. Jahrhundert grassierte, ist sie bis heute weltweit verbreitet und verursacht rund 12 Millionen Neuerkrankungen jährlich. Unbehandelt greift die Infektion das Nervensystem an und kann zum Tod führen.
  • Influenzavirus H1N: Die sogenannte „Schweinegrippe“ trat von 2009 bis 2010 auf. Die Infektionskrankheit entstand durch ein neuartiges Grippevirus und löste eine weltweite Pandemie aus. Schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle traten hier vor allem bei jüngeren Menschen auf.
  • HIV/Aids: Die Immunschwächekrankheit ist seit den 1980er Jahren bekannt und gehört zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie lässt sich in die Infektionsphase (HIV) und den Ausbruch der Krankheit (Aids) unterscheiden. Ein Ausbruch kann heute mit Hilfe von Medikamenten verhindert werden, sodass HIV-positive Menschen eine normale Lebenserwartung haben und nicht weiter ansteckend sind. Weltweit leben die meisten Infizierten in Afrika.

Große Seuchen der Vergangenheit

Nicht alle der hier aufgeführten Krankheiten sind ausgerottet. Seuchen wie Pest oder Typhus treten auch heute noch auf, meist jedoch in geringerem Ausmaß, da sie durch Interventionen schneller eingegrenzt werden können.

  • Pest: Die Pest, auch „Schwarzer Tod“ genannt, ist eine hochinfektiöse Krankheit, die durch ein Bakterium ausgelöst und über den Biss von Nagetierflöhen übertragen wird. Die Pest ist im Laufe der Geschichte immer wieder in verschiedenen Regionen der Welt ausgebrochen und tötete in der Zeit von 1346 bis 1353 etwa ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung. Auch wenn es länger keine Pest-Epidemie mehr gab, konnte die Krankheit bis heute nicht vollständig ausgerottet werden. Noch im Jahr 2020 traten Fälle in der DR Kongo auf.
  • Typhus: Typhus ist eine von Bakterien verursachte Infektionskrankheit, die schweren Durchfall zur Folge hat und vornehmlich durch kontaminiertes Trinkwasser und Nahrungsmittel übertragen wird. Unbehandelt kann die Krankheit tödlich verlaufen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Europa mehrere Epidemien. Auch bei dieser Krankheit sind Menschen in Ländern des Globalen Südens einem erhöhten Risiko ausgesetzt, sodass die meisten Typhusfälle heute in Afrika, Südamerika und Südostasien auftreten. Es kommt also weiterhin zu lokalen Ausbrüchen, die in der Regel durch schnelle Intervention eingegrenzt werden können.
  • Pocken: Die Pocken forderten im Laufe der Zeit rund 10 Millionen Tote. Da der Mensch als einziger Wirt der Erkrankung gilt, konnten die Pocken ab den 1980er Jahren durch ein Impfprogramm der WHO vollständig ausgerottet werden.
  • Spanische Grippe: Sie gilt als schwerwiegendste Pandemie des 20. Jahrhunderts. Zwischen 1918 und 1920 starben in Europa schätzungsweise 50 Millionen Menschen an der hochansteckenden Influenza-Art. Die Spanische Grippe war besonders tückisch, da nicht nur ältere oder geschwächte Menschen von schweren Verläufen und tödlichen Ausgängen bedroht waren, sondern auch junge und körperlich robuste Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren.

Die vernachlässigten Krankheiten

Unter den vernachlässigten Krankheiten werden gemäß der Weltgesundheitsorganisation insgesamt 17 verschiedene Tropenkrankheiten zusammengefasst. Charakteristisch und namensgebend für diese Erkrankungen ist, dass sie in Ländern des Globalen Nordens meist unbekannt sind und überwiegend in Armut lebende Menschen betroffen sind. Weltweit erkranken jährlich über 1,4 Milliarden Menschen und Millionen sterben an den „vernachlässigten“ Infektionskrankheiten, zu denen beispielsweise die Afrikanische Schlafkrankheit, das Denguefieber oder Filariose zählen.

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