Gesundheitstrainerin Ma Lo Nee
Mit Trainings zu Malaria haben wir der Krankheit den Kampf angesagt. Eine der Trainerinnen ist Ma Lo Nee, die mit 19 Jahren schon Malaria-Expertin ist.
WeiterlesenVor allem in den Tropen und Subtropen tritt Malaria auf und gehört zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten. Weltweit sind mehr als 100 Länder auf allen Kontinenten (außer Australien) von der Krankheit betroffen. Im Jahr 2020 gab es laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 241 Millionen Malariafälle weltweit, 95 % davon in Afrika. 627.000 dieser Krankheitsfälle endeten tödlich, wobei Kinder unter 5 Jahren in afrikanischen Ländern mit über zwei Dritteln der Todesfälle am häufigsten von einem tödlichen Ausgang betroffen waren. Malteser International setzt sich im Rahmen von Informationskampagnen und Hilfsprogrammen im Bereich Gesundheit für Aufklärung, medizinische Versorgung und die Aus- und Fortbildung von Gesundheitspersonal in Malariagebieten ein, wie beispielsweise in Myanmar bereits seit 2003.
Malaria ist eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich in den Tropen und Subtropen verbreitet ist. Verursacht wird sie von einzelligen Parasiten, sogenannten Plasmodien, die sich zunächst in der Leber vermehren und dann in die roten Blutkörperchen übergehen, die sie zum Platzen bringen. So gelangen weitere Plasmodien in die Blutbahn, die der Körper mit Fieber zu bekämpfen versucht.
Die Malaria lässt sich in verschiedene Formen unterteilen, die auf unterschiedlichen Erregern basieren. Dabei sind die Malaria tropica sowie Malaria tertiana und quartana am weitesten verbreitet. Bei der Malaria tropica, die als die gefährlichste Art der Malaria gilt, haften die infizierten roten Blutkörperchen an den Wänden der Blutgefäße. Sie verstopfen diese und rufen so Durchblutungsstörungen hervor. Diese Durchblutungsstörungen führen dann zu einer Nährstoffunterversorgung von Organen, wodurch es wiederum zum Koma oder, in etwa 10 % der Fälle, sogar zum Tod kommen kann. Die Malaria tertiana und quartana verlaufen hingegen selten tödlich.
Die Malaria kommt in verschiedenen Ländern Afrikas und Asiens endemisch vor. Das bedeutet, dass die Tropenkrankheit in Wellen auftritt und jederzeit ausbrechen kann, was sie zu einer ständigen Bedrohung für die Bevölkerung macht. Somit zählt Malaria neben Ebola und weiteren schweren Infektionskrankheiten zu den verbliebenen Seuchen der Neuzeit.
Ein kleiner Stich, der tödlich sein kann: Malaria wird durch die weibliche Anopheles-Mücke übertragen. Die Mücke ist der Wirt für die kleinen einzelligen Parasiten, die Malaria auslösen. Durch den Stich der Mücke gelangen die Parasiten in die Blutbahn des Menschen und vermehren sich dort. Die Parasiten namens Plasmodien sind somit die eigentlichen Erreger der Tropenkrankheit. Von Mensch zu Mensch kann Malaria nur schwer übertragen werden. Deswegen geht von Infizierten keine Gefahr für andere Menschen aus. Lediglich durch Bluttransfusionen mit kontaminierten Nadeln oder von der Mutter zum ungeborenen Kind kann es zu einer Infektion kommen.
Die Malaria bricht nach der Infektion nicht sofort aus. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome, hängt vor allem vom Erregertyp ab:
Oft gleicht Malaria zu Beginn einem grippalen Infekt. Charakteristisch sind Fieberschübe, ein allgemeines Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, aber auch Durchfall, Erbrechen und Schwindel bis hin zu Krämpfen und Ohnmacht. Bei Malaria tertiana und quartana sind rhythmische Fieberschübe typisch – bei Malaria tertiana jeden zweiten, bei Malaria quartana jeden dritten Tag. Die Körpertemperatur steigt dabei auf bis zu 40 Grad an und geht oft mit Schüttelfrost einher. Nach drei bis vier Stunden klingt das Fieber wieder ab.
Vor allem bei der gefährlichen Malaria tropica treten die Symptome stärker auf und stellen für die Betroffenen ein enormes Gesundheitsrisiko dar. Durch den Zerfall von roten Blutkörperchen kann es im späteren Verlauf zu einer Blutarmut und Organschäden sowie einer Vergrößerung der Milz und der Leber kommen.
In seltenen Fällen gelangen die Erreger in das zentrale Nervensystem und können Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen und Koma auslösen. Bei einem tödlichen Verlauf der Krankheit ist oft Organversagen von Niere, Hirn oder Lunge die Todesursache.
In wirtschaftlich schwachen Ländern sind die Betroffenen häufig bereits durch Hunger und Unterernährung geschwächt, sodass deutlich verheerendere Schäden im Körper verursacht werden.
Malaria wird durch den Nachweis der Plasmodien im Blut diagnostiziert. Bei Symptomen, die einen Verdacht auf Malaria nahelegen, wird deswegen zunächst eine Blutuntersuchung durchgeführt. Die Blutprobe wird meist nicht direkt vor Ort, sondern in speziellen Tropeninstituten untersucht. Die Malaria-Erreger lassen sich im Blut anfärben, sodass sie unter einem Mikroskop gut sichtbar sind. Wenn festgestellt wurde, welcher Erreger Ursache für die Malaria ist, wird in der Regel sofort mit einer entsprechenden Therapie begonnen.
Grundsätzlich können alle Arten von Malaria geheilt werden, sofern sie früh genug diagnostiziert werden. Je nach Art der Malaria und Infektionsgebiet stehen verschiedene wirksame Medikamente zur Verfügung, darunter vor allem antiparasitäre Wirkstoffe. Symptome wie Fieber oder Schmerzen werden zusätzlich mit Ibuprofen oder Paracetamol behandelt. Schwere Verläufe, bei denen bereits Organe wie die Nieren angegriffen wurden, bedürfen einer intensivmedizinischen Versorgung. Bei der gefährlichen Malaria tropica liegt die Sterblichkeit trotz frühzeitiger Diagnose und Behandlung allerdings immer noch bei 2 %.
Generell sind Moskitonetze, Insektenspray und helle Kleidung ein guter Schutz vor Malaria, da sie einen Stich der Anopheles-Mücke verhindern können.
Die medikamentöse Malaria-Prophylaxe ist ebenfalls eine Möglichkeit, sich gegen Malaria zu schützen. Die Medikamente verhindern, dass sich die Malaria-Erreger im Blut vermehren und schützen so vor einem Ausbruch der Krankheit. Dieser Schutz ist allerdings nicht hundertprozentig sicher, da die Parasiten in einigen Gebieten bereits resistent gegen diese Medikamente sind. Außerdem gibt es Unsicherheitsfaktoren wie die unregelmäßige Einnahme der Tabletten oder auch Komplikationen in Verbindung mit Magen-Darm-Infekten, die ein Verbleiben der Wirkstoffe im Körper verhindern.
Im Jahr 2021 hat die WHO erstmals die breite Anwendung eines Impfstoffes gegen Malaria empfohlen. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Kindersterblichkeit bei Malaria-Infektionen als Durchbruch in der Bekämpfung der Krankheit anzusehen. Laut WHO konnte in Pilotversuchen mit Kindern in Afrika durch die Impfung ein Rückgang von tödlichen Verläufen um 30 % verzeichnet werden. Der Impfstoff ist gegen den in Afrika am weitesten verbreiteten und gefährlichsten Erreger der Malaria tropica wirksam und soll in Zukunft Zehntausenden Kindern das Leben retten.
Ein besonderes Risiko, sich mit Malaria zu infizieren, besteht in Afrika südlich der Sahara. Die Länder mit den meisten Infektionen sind Nigeria, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien und Tansania. Weitere Verbreitungsgebiete sind die Regenwaldgebiete Südamerikas sowie in Asien, insbesondere Myanmar, Indien, Indonesien und Papua-Neuguinea. Gründe für die starke Verbreitung der Krankheit in diesen Ländern sind, neben dem tropischen Klima, das geringe Wissen über die Krankheit und die unzureichenden hygienischen Bedingungen sowie die allgemein ärmlichen Verhältnisse, in denen viele der Menschen in diesen Regionen leben müssen. Die WHO gibt im Malaria-Report 2021 an, dass im Jahr 2020 65 Prozent der Haushalte in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara mindestens ein Moskitonetz besaßen. Im Jahr 2000 waren es nur etwa 5 Prozent. Trotz dieser Steigerung zeigen diese Daten, dass Millionen Menschen in Afrika kein richtiges Moskitonetz besitzen, obwohl diese ein effektiver Schutz sind.
Laut der Weltgesundheitsorganisation ist die Bekämpfung von Malaria durch das Coronavirus erschwert worden, da der Zugang zu Moskitonetzen, Insektiziden und medizinischen Versorgungsgütern stark beeinträchtigt ist. Im Juni 2021 kam es in Angola außerdem zu einem gleichzeitigen Ausbruch von Malaria und dem Dengue-Fieber, bei dem bis zu 2.000 Krankheitsfälle pro Tag verzeichnet wurden.
In jüngster Zeit konnte die Verbreitung von Malaria übertragenden Mücken in Afrika nicht mehr nur in verschmutzen Gewässern wie Seen und Pfützen, sondern auch in sauberem Trinkwasser nachgewiesen werden. Diese als Anopheles stephensi bezeichnete, anpassungsfähige Moskitoart begünstigt die Ausbreitung von Malaria somit auch in städtischen Gebieten Afrikas und stellt ein erhöhtes Risiko für einen Anstieg der Krankheit dar.
Malteser International ist bereits seit vielen Jahren in Malaria-Risikogebieten aktiv. So setzen wir uns beispielweise seit 2003 in Myanmar für die Bekämpfung von Malaria und Tuberkulose ein. Ziel unserer Hilfsprojekte ist die Aufklärung der Menschen sowie die Betreuung und Behandlung von Erkrankten. Darüber hinaus setzen wir uns für die Ausbildung von Gesundheitstrainerinnen und Gesundheitstrainern ein, die ihr Wissen an die Bevölkerung weitergeben und zu einem kollektiven Verständnis über die Erkrankung, Infektionswege und Präventionsmaßnahmen beitragen. Maßnahmen aus dem Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) sollen überdies die hygienischen Bedingungen verbessern und damit eine Ansteckung und Verbreitung der Krankheit verhindern.
Des Weiteren liegt ein besonderes Augenmerk auf der Sicherstellung von entsprechenden Diagnosemöglichkeiten, damit die Infektionskrankheit schneller erkannt und in Folge behandelt werden kann. Um auf die Notwendigkeit von Hilfsmaßnahmen im Kampf gegen Malaria aufmerksam zu machen, hat die WHO den Welt-Malaria-Tag am 25. April ins Leben gerufen und veröffentlicht darüber hinaus jährlich den World Malaria Report.
Mit Ihrer Spende können Sie unseren Kampf gegen Malaria unterstützen. Sie helfen uns zum Beispiel, Schulungen zu ermöglichen, in denen wir die Bevölkerung über das Thema Malaria informieren, vermitteln, wie man eine Ansteckung vermeidet, und Moskitonetze bereitstellen. Mit Ihren Spenden stellen wir außerdem sicher, dass die Gesundheitsversorgung der von Malaria bedrohten Menschen sichergestellt ist und sie im Falle einer Erkrankung rechtzeitig Diagnose und Behandlung in denen von uns unterstützten Gesundheitseinrichtungen erhalten. Mit diesen einfachen Mitteln können sie sich wirksam vor einer Infektion mit Malaria schützen.
Mit Trainings zu Malaria haben wir der Krankheit den Kampf angesagt. Eine der Trainerinnen ist Ma Lo Nee, die mit 19 Jahren schon Malaria-Expertin ist.
WeiterlesenSeit Jahren setzen wir uns in Myanmar für den Zugang der Bevölkerung zu Malaria-Diagnose, Behandlung und Betreuung ein.
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