Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nur im Einzelfall bei großen internationalen Katastrophen und/oder Krisen auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zum Einsatz kommen.
Die zunehmende Komplexität der Rahmenbedingungen in der humanitären Hilfe stellt hohe Anforderungen an die Qualifikation und Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeitende. Daher erwarten wir für die Mitarbeit in der humanitären Hilfe eine Vielzahl von Qualifikationen und Kompetenzen, die in der Regel nur durch langjährige Praxiserfahrung erworben werden. Zudem arbeiten wir in vielen Ländern verstärkt mit lokalen Organisationen zusammen, deren Mitarbeitende den Bedarf und die lokalen Gegebenheiten vor Ort am besten kennen.
Als Arbeitgeber haben wir eine Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitenden, die vielfach extremen Arbeitsbedingungen und einem hohen persönlichen Sicherheits- und Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind. Diese Risiken mindern wir durch entsprechende Schulung, Ausstattung und versicherungstechnische Absicherung. Eine zielgerichtete und professionelle Auswahl, Vorbereitung, Betreuung und Förderung des entsandten und des lokalen Personals sind wesentliche Säulen der Qualitätssicherung für die professionelle Mitarbeit in der humanitären Hilfe.
Die Auswahl der Freiwilligen erfolgt nach den folgenden Kriterien:
- Es besteht ein großer Bedarf an Einsatzkräften, der mit den zur Verfügung stehenden hauptamtlichen internationalen und lokalen Kräften nicht zu decken ist.
- Es entstehen durch die Entsendung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer möglichst geringe Reisekosten, es sei denn, sie sind durch den dringenden Personalbedarf gerechtfertigt.
- Die Arbeitgeber der ehrenamtlichen Helfenden machen keine Lohnausfallkosten geltend.
- Die zeitliche Verfügbarkeit der Helfenden entspricht dem tatsächlichen Bedarf.
- Die erforderliche Fachlichkeit ist in vollem Umfang gegeben.
- Gute Kenntnisse der jeweils erforderlichen Fremdsprache (im Hinblick auf die problemlose Kommunikation vor Ort im internationalen Team, mit den dortigen Partnern und mit Hilfeempfängern) und eine ausgeprägte interkulturelle Sensibilität sind vorhanden ebenso wie die erforderliche körperliche und seelische Belastbarkeit.
Für eine freiwillige Mitarbeit in der humanitären Hilfe gelten folgende Grundsätze:
- Die ersten, die nach einer Katastrophe Hilfe leisten, sind die Menschen vor Ort.
- In akuten Krisen- und Katastrophensituationen werden keine freiwilligen Helferinnen und Helfer entsandt, sondern – wenn überhaupt – qualifizierte Expertinnen und Experten mit langjähriger Praxiserfahrung in der humanitären Hilfe und entsprechenden vor Ort benötigten Qualifikationen.
- In der humanitären Hilfe geht es darum, nach Möglichkeit die Eigenverantwortung und die Selbsthilfefähigkeit der von einer Krise oder Katastrophe betroffenen Menschen zu fördern.
- Für jegliche Arbeiten sollte nach Möglichkeit lokales Personal beschäftigt werden, soweit die notwendigen Qualifikationen vorliegen. „Cash for work“-Programme, z.B. um Trümmer und Schutt nach einem Erdbeben zu räumen, geben Menschen nach der Katastrophe nicht nur ein erstes Einkommen, mit dem sie ihre Familie ernähren können, sondern sie tragen auch dazu bei, dass die wirtschaftliche Entwicklung des Landes wieder vorankommt.