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Der Kampf gegen Tuberkulose in Nairobi

In Nairobi, der Hauptstadt Kenias, leben über 60 % der Menschen in Slums. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner, die hier leben, sind Gelegenheitsarbeiterinnen und -arbeiter mit niedrigem, unregelmäßigem Einkommen. Unter ihnen ist der traditionelle Glaube sehr weit verbreitet und wirkt sich auch auf die Gesundheitsvorsorge aus. 

HIV/AIDS ist eine häufig auftretende Krankheit unter den Slumbewohnerinnen und -bewohnern Nairobis. Das Immunsystem der Betroffenen ist infolgedessen sehr schwach und anfällig für Infektionskrankheiten. Einen zusätzlichen Risikofaktor stellt die Lebenssituation der Menschen in den informellen Siedlungen dar: Sie wohnen meistens in überfüllten und schlecht belüfteten Unterkünften. Hier haben es Krankheiten wie Tuberkulose leicht, sich durch Tröpfcheninfektion von einem Menschen auf den nächsten zu übertragen. 

Zwar unterliegt Tuberkulose der namentlichen Meldepflicht, doch ist hier das Wissen über diese Krankheit sehr gering und gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, als Tuberkulose-Patient oder -Patientin durch das Umfeld stigmatisiert zu werden, sehr hoch. Deshalb werden weniger als 9 % der Tuberkulose-Fälle, bei Kindern sogar unter 8 %, tatsächlich gemeldet. 

Tuberkulose ist keine unheilbare Krankheit. Richtig behandelt, sind die Patientinnen und Patienten innerhalb einiger Monate wieder gesund. Dazu ist es dringend notwendig, über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten Antibiotika einzunehmen. Wird dies nicht oder nicht kontinuierlich getan, können die Erreger resistent werden und dadurch schwer bis kaum behandelt werden. Bei immungeschwächten Patienten und Patientinnen kann die Krankheit dann tödlich verlaufen. 

Malteser International ist seit über 15 Jahren in dieser Region im Gesundheitsbereich tätig. Die Lebensumstände der Slumbewohnerinnen und -bewohner Nairobis kennen die Mitarbeitende sehr gut. Aufgrund der schlechten Infrastruktur stellt der Zugang zu medizinischer Versorgung für viele Menschen eine große Herausforderung dar. Hier halten sich viele mit Gelegenheitsarbeit über Wasser, arbeiten tagsüber und sind ständig auf der Suche nach dem nächsten Job. Da bleibt keine Zeit, im Falle von Krankheit, die Klinik aufzusuchen. Deshalb bleiben viele Tuberkulose-Fälle schlichtweg unbehandelt.

Mitarbeitende von Malteser International sind hier aktiv, um die Bewohner und Bewohnerinnen der Slums über die Krankheit Tuberkulose aufzuklären. Da die Wege zwischen den einzelnen Unterkünften sehr kurz sind, können sie auf diese Weise in kurzer Zeit viele Menschen mit ihrer Arbeit erreichen. 

Mit dem Projekt soll die Anzahl an gemeldeten Tuberkulosefällen, der Meldepflicht entsprechend, verzeichnet werden. So sollen insbesondere mit Tuberkulose infizierte Kinder leichter identifiziert  und anschließend zu einer Behandlung im Gesundheitszentrum motiviert werden. Zudem soll die Erfolgsquote der Behandlungen gesteigert werden, indem die Patientinnen und Patienten dazu angehalten werden, die jeweilige Therapie bis zum Ende durchzuführen.

Auf lange Sicht soll hierdurch insgesamt die Tuberkulose-Belastung in den Slums von Nairobi verringert werden. Malteser International stellt dafür die erforderlichen Dienstleistungen, im Einklang mit den Bedürfnissen der betroffenen Bevölkerung. 

  • Durch Sensibilisierungsmaßnahmen zum Thema Tuberkulose ein Bewusstsein für die Krankheit schaffen und das Stigma verringern. So wird in vierteljährlichen Radiospots über das Thema aufgeklärt. Außerdem wird an weltweiten Tuberkulose-Tagen teilgenommen.
  • Verstärkte Fallbenachrichtigung mit einem verstärkten Fokus auf Kindern
  • Einführung eines Mechanismus zur Weiterführung der Therapie bei Tuberkulose-Patientinnen und -Patienten, die die Behandlung abbrechen
  • Gesundheits- und Ernährungsberatung für Tuberkulose-Patienten und -Patientinnen
  • Kapazitätenbildung für eine überwachte Behandlung, die durch freiwillige Gemeinschaftshelfende unterstützt wird

Länderinfos

Hauptstadt: Nairobi
Fläche: 582.650 km²
Bevölkerung: ca. 53,8 Millionen

Projektdaten

Finanzierung: Global Fund
Partner: Kenianisches Gesundheitsministerium, Stadt Nairobi, Amref Health Africa, örtliche Gesundheitsstationen

 

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