Empowerment durch Bildung
Im Herzen des Distrikts Terego im Nordwesten Ugandas steht die St. Jude Omugo Technical School. Die Schule wurde 1985 inmitten der Zerstörungen des Krieges im Land gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die wirtschaftliche Lage einer zerstörten Gemeinde zu verbessern. Von den bescheidenen Anfängen mit nur 21 Schülern ist sie heute auf über 1.000 Schüler angewachsen und stellt damit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg der Region zu Wiederaufbau und Entwicklung dar.
Das Jahr 2021 läutete für die St. Jude Omugo Technical School eine neue Ära ein, dank der gemeinsamen Bemühungen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Malteser International in Uganda und Kulika Uganda. Im Rahmen dieser Partnerschaft wurden drei Klassenräume mit neun Klassenzimmern, zwei Schlafsäle (für jeweils 64 Schüler), eine Bibliothek sowie verbesserte Sanitäranlagen und Latrinen errichtet. Alle sind mit einer kohlenstofffreien, umweltfreundlichen Technologie ausgestattet. Außerdem wurden Batterien in der solarbetriebenen Anlage installiert, die einen unterbrechungsfreien Unterricht und Betrieb gewährleisten. Darüber hinaus wurden das Eingangstor und die Umzäunung der Schule komplett erneuert, um ein sicheres und förderliches Lernumfeld zu schaffen.
Neben den physischen Verbesserungen wurde im Rahmen des Projekts auch viel Wert auf die Entwicklung von Fähigkeiten gelegt. Zwanzig Mitarbeitende und Lehrkräfte der Schule nahmen an einer 12-tägigen Umschulung in verschiedenen Einrichtungen teil, um ihr Fachwissen an die Anforderungen einer modernen Berufsausbildung anzupassen. Die Schule wurde zudem mit brandneuen Werkzeugen, Materialien und Geräten für zehn Kurse ausgestattet, darunter Bau- und Landschaftsbau, Schreinerei, Kfz-Mechanik, Elektroinstallation, Klempnerei sowie Mode und Design.
Gleiche Hoffnung und Chancen für Geflüchtete und Einheimische
Der stellvertretende Schulleiter der St. Jude Omugo Technical School, Andruga Jimmy, hat seine tiefe Wertschätzung für die transformative Arbeit von Malteser und Kulika zum Ausdruck gebracht. Er ist überzeugt, dass die Qualität der Verbesserungen den kommenden Generationen zugutekommen und die Rolle der Schule als zentraler Akteur des Wandels in der Gemeinde festigen wird. Die Schule richtet sich sowohl an ugandische Staatsangehörige als auch an Geflchtüete aus dem Südsudan und bietet sowohl formelle Kurse (zwei bis drei Jahre) als auch informelle Kurse (drei bis sechs Monate) an, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Diese Programme tragen wesentlich zur Integration in den Arbeitsmarkt bei und verbessern das Ansehen der Schule in der Gemeinde.
Die strategisch günstig zwischen den Geflüchtetenslagern Imvepi und Rhino gelegene Schule ist zu einer Anlaufstelle für Geflüchtete geworden, die sich weiterbilden und ihre Fähigkeiten verbessern wollen. Die Malteser haben in diesen Gebieten auch zwei Innovationszentren errichtet, die für Creative Capacity Building (CCB)-Schulungen, andere Bildungsprogramme und Gemeindeversammlungen genutzt werden. Trotz der Herausforderungen, die die COVID-19-Pandemie mit sich brachte, passte sich die Einrichtung schnell an, indem sie Satellitenklassen einrichtete, um einen ununterbrochenen Unterricht zu gewährleisten. Die zusätzlichen Solaranlagen haben die früheren Probleme mit der Stromversorgung gemildert, sodass die Studierenden auch nachts lernen und die Computerräume effektiv nutzen können.
Eine hoffnungsvolle Zukunft
Der Erfolg der St. Jude Omugo Technical School ist nicht unbemerkt geblieben, denn die Nachfrage nach den Kursen steigt rasant. Gemeindemitglieder wenden sich häufig an den stellvertretenden Schulleiter, um sich über die nächsten Einschreibetermine zu informieren. Das ist ein Beweis für die erfolgreiche Präsenz der Schule in der Region. Die flexible und kurze Dauer der informellen Kurse spricht vor allem Frauen mit Familie und Personen an, die andere Verpflichtungen zu bewältigen haben, und bietet ihnen einen gangbaren Weg zu wirtschaftlicher Selbstständigkeit.
Amen Emmanuel, Projektleiter bei Kulika, verweist auf den Erfolg des Projekts und den dringenden Bedarf an zusätzlichen Gebäuden, um das wachsende Interesse und die steigenden Anmeldezahlen zu bewältigen. Die Fortbildung der Lehrkräfte hat nicht nur die Qualität der Ausbildung verbessert, sondern auch die wirtschaftlichen Aussichten der Absolvierenden erweitert und damit das Leben und die Gemeinschaft durch die Kraft der Bildung verändert.
Die Geschichte der St. Jude Omugo Technical School ist ein Beispiel für die transformative Kraft von Bildung und Partnerschaft beim Wiederaufbau von Gemeinschaften, die Herausforderungen in Chancen für eine bessere Zukunft verwandeln.