#MomentsOfHome: Sicherheit ist mein neues Zuhause – wenn Krieg die Heimat zerstört
„Ja, ich fühle mich hier in Uganda zuhause. Trotz der Herausforderungen, denen ich hier im Alltag begegne. Es geht mir hier gut und vor allem fühle ich mich sicher. Der Frieden macht es mir einfach, mich, fern ab der Heimat, zuhause zu fühlen.“ sagt Mary Night.
Mary Night, 38 Jahre alt, ist vor acht Jahren aus dem Südsudan nach Uganda geflüchtet. Nun lebt Sie in Uganda, wo sie sich endlich sicher fühlt – ein Gefühl, das sie aus dem Südsudan nicht mehr kannte. Sie hat eine Aufgabe. Sie bewirtschaftet nun einen kleinen Garten, aus den Erträgen kann sie ihren Lebensunterhalt finanzieren. Die Möglichkeit, den alltäglichen Tätigkeiten nachzugehen zu können, ist für Mary Night nicht selbstverständlich. Allein diese Tatsache schenkt ihr ein Gefühl von Zuhause. „Ich habe hier Wasser, mit dem ich meinen Garten bewirtschaften kann, womit ich wiederum meinen Leben und auch Unterhalt bestreiten kann. Das hatte ich vorher nicht. Auch wenn ich die Heimat manchmal doch vermisse“, erzählt Mary Night.
„Was mir weh tut ist, dass mein Land nicht im Frieden ist.“
„Im Südsudan war alles anders – nicht gut. Als wir hier in Uganda ankamen, hatten wir plötzlich das Gefühl von Sicherheit. Ja, dadurch fühle ich mich zuhause. Was mir weh tut ist, dass mein Land nicht im Frieden ist“, sagt Tumalu Beatrice.
Tumalu Beatrice, eine junge Sudanesin, ist gemeinsam mit ihrem Ehemann aus dem Südsudan geflüchtet und lebt jetzt in Uganda. Dort bewirtschaften sie eine kleine Landfläche. Das gibt ihnen eine große Sicherheit und finanziert unter anderem den Lebensunterhalt der Familie. Auch wenn das Wetter für die Landwirtschaft sehr herausfordernd ist, erzählt Tumalu Beatrice, sind beide froh, nun sicheren Zugang zu Wasser und dadurch auch zu Nahrung zu haben. Das war in ihrer Heimat anders.
„Als ich in Uganda ankam, bekam ich medizinische Hilfe und Unterstützung von Malteser International. Wir bekommen Wasser und sind an eine Wasserversorgung angebunden. Das hat mir geholfen, mich zuhause zu fühlen.“
Hintergrund zur Flucht aus dem Südsudan
Seit dem Jahr 2013 tobt im Südsudan ein blutiger Bürgerkrieg, der rund vier Millionen Menschen vor Gewalt flüchten lässt. Mary Night und Tumalu Beatrice sind zwei von ihnen. Ihre Erfahrungen stehen stellverstretend für über vier Millionen geflüchtete Südsudanesen. Viele Häuser im Südsudan sind zerstört und die Not der Menschen ist unvorstellbar groß. In vielen Regionen gibt es unzureichende Wasserversorgung und schlechte bis keine Infrastruktur.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung weiß nicht, wovon sie sich am nächsten Tag ernähren soll. In Personen gesprochen leiden (Stand März 2021) knapp sechs Millionen Südsudanesen an akuter Ernährungsunsicherheit. Insbesondere ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen leben in Hütten mit undichten Dächern und können sich nicht mehr selbst versorgen. Die Armut ist verheerend. Uganda ist eines der drei angrenzenden Länder, die Geflüchtete aus dem Südsudan aufnimmt. Zusätzlich ist das Land von der anhaltenden COVID-19 Pandemie stark belastet. Dies gilt auch für die umliegenden Länder, wie Uganda, und stellt die Aufnahme von Geflüchteten aus dem Südsudan vor weitere Herausforderungen.
Malteser International setzt sich in den Bereichen Ernährung, Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH) sowie Gesundheit vor Ort ein, mit dem Ziel, die Lebensgrundlage langfristig zu verbessern.