Inklusive humanitäre Katastrophenvorsorge
Menschen mit Behinderungen sind in Katastrophenfällen mehr Risiken ausgesetzt. Um sie im Katastrophenfall besser zu schützen und die Risiken zu minimieren, setzen wir uns für ihre Rechte ein und adressieren dafür verschiedene staatliche und nicht-staatliche Schlüsselakteure der humanitären Hilfe: von nationalen Ministerien bis hin zu Selbstvertretungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen. Ihre Kapazitäten sollen insbesondere im Bereich der inklusiven humanitären Katastrophenvorsorge und Hilfe gestärkt und ausgebaut werden.
In Zusammenarbeit mit der Christoffel-Blindenmission (CBM) führen wir dieses Vorhaben in besonders katastrophengefährdeten Ländern Afrikas, Asien und Süd- und Zentralamerikas durch, wobei Malteser International die Umsetzung in Uganda, Myanmar und Kolumbien übernimmt. In Uganda arbeiten wir dafür eng mit der „National Union of Women with Disabilities of Uganda“ (NUWODU) zusammen, um insbesondere die Rechte von Mädchen und Frauen mit Behinderungen zu stärken.
In Uganda fokussiert sich die Arbeit unseres Partners NUWODU auf den Bezirk Kasese, im Westen des Landes. Hier kommen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Dürren und Erdrutsche häufig vor, sodass viele staatliche und nichtstaatliche Akteure bereits Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge ergriffen haben. Bei der Planung dieser Maßnahmen wurden Menschen mit Behinderungen bisher jedoch kaum miteinbezogen und ihre Bedarfe häufig nicht berücksichtigt. Dies kann verheerende Folgen haben: So bleiben sie beispielsweise bei der Verteilung von Hilfsgütern und anderen humanitären Hilfen ausgeschlossen, da ein barrierefreier Zugang zu den Verteilungsstationen nicht gewährleistet wird. Auch der Zugang zu Sanitäranlagen oder zu Bildungs- und Gesundheitsdiensten, aber auch eine passende Kommunikation der Informationen über drohende Katastrophen sind für sie nicht immer gegeben. Mädchen und Frauen mit Behinderungen werden dabei oft mehrfach diskriminiert und sind besonderen Gefahren ausgesetzt.
Ziel des Projekts ist es, die Risiken, denen Menschen mit Behinderungen in Katastrophenfällen ausgesetzt sind, zu verringern. Relevante Akteure auf globaler Ebene und in den acht Zielländern - in diesem Falle in Uganda - sollen inklusive Ansätze bei der Planung und Umsetzung von humanitärer Hilfe und Katastrophenvorsorge anwenden. Außerdem soll die Resilienz der Bevölkerung in ausgewählten Gemeinden, insbesondere von Menschen mit Behinderungen, gegenüber externen Schocks wie Naturkatastrophen gestärkt werden.
- Trainings für und Förderung von nationalen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren
- Advocacy-Arbeit auf regionalen und globalen Konferenzen
- Durchführung einer Studie zum Forschungs- und Umsetzungsstand im Bereich der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Humanitären Hilfe und Katastrophenvorsorge
- Identifizierung relevanter Forschungs- und Policy-Lücken und Umsetzungsdefiziten
Projektinfos
Geber: Auswärtiges Amt, Aktion Deutschland Hilft (ADH)
Partner: CBM, NUWODU
Länderinfos
Hauptstadt: Kampala
Fläche: 241.040 km²
Bevölkerung: ca. 48,6 Millionen