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Klimaanpassung und Wiederaufforstung in Haiti

Kaum ein anderes Land ist stärker von Naturkatastrophen betroffen als Haiti. Besonders schlimm trifft es im Falle einer Katastrophe die arme Bevölkerung. Die Gründe für die Anfälligkeit für Naturkatastrophen liegen in der Kombination aus der einerseits exponierten geographischen Lage des Landes. Andererseits ist sie in den Umweltproblemen begründet. Vor allem die extreme Abholzung zur Herstellung von Holzkohle macht das Land anfällig für Erdrutsche und lässt es noch schutzloser gegenüber Extremwetterereignissen dastehen. Ein Teufelskreis, der die Infrastruktur, die Landwirtschaft und folglich die Versorgungslage Haitis schwächt und den Wiederaufbau nach Naturkatastrophen zu einer großen Herausforderung macht. 

In Zusammenarbeit mit der Organisation AHAAMES unterstützt MI Küstengemeinden in den Departements Nippes und West beim Schutz und der Renaturierung von Mangrovengebieten, um die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung zu stärken.

Haiti gehört zu den drei am stärksten von extremen Wetterereignissen betroffenen Ländern der Welt. Regelmäßig wird die Insel von Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Hurrikanen heimgesucht. Das Ausmaß der Katastrophen wird durch den Rückgang der Wälder verstärkt. Nur noch zwei Prozent des Landes sind bewaldet. Der Mangrovenbestand an den Küsten hat sich in einigen Gebieten bereits bis zu 86 Prozent reduziert. Einer der Gründe dafür ist die Holzkohleproduktion, die eine der Haupteinkommens- und Energiequellen auf der Insel darstellt und die Abholzung vorantreibt. In unseren Projektgebieten in Nippes und Cité Soleil sind die Mangrovengebiete aufgrund der Abholzung ebenfalls stark bedroht. Dabei sind Mangrovenwälder nicht nur wichtige Kohlenstoffspeicher, sondern auch unerlässlich für den Erhalt der Artenvielfalt. Durch ihre Wurzeln verhindern sie zudem Erosionen der Küstenböden und tragen entscheidend zum Klimaschutz bei. Mangroven senken außerdem das Katastrophenrisiko, indem sie vor Überschwemmungen in Küstengebieten schützen.

  • Stärkung der Widerstandsfähigkeit gefährdeter Bevölkerungsgruppen;
  • Aufbau lokaler Kapazitäten in den betroffenen Gemeinden und bei den Partnern zum Schutz der natürlichen Ressourcen und Anpassung an die Erderwärmung;
  • Schutz und Wiederherstellung von Mangroven und anderen resistenten Pflanzen in den Projektgemeinden der Departments Nippes und Cité Soleil;
  • Schaffung von nachhaltigen wirtschaftlichen Alternativen zur Einkommensgenerierung, der am Rande der Mangrovenwälder lebenden Gemeinden, um der Abholzung von Mangroven entgegenzuwirken;
  • Wissensgenerierung und Etablierung von Mechanismen zum systematischen Austausch zwischen Expertinnen und Experten und Organisationen, die den  Schutz der Mangroven fördern.
  • Renaturierung der Mangroven in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und der Bevölkerung zur Sicherung der natürlichen Ressourcen;
  • Partizipative Erstellung und Umsetzung von Plänen zum Schutz und der Wiederaufforstung der Mangroven in den Projektgemeinden;
  • Etablierung von Baumschulen zum Aufforsten des Mangrovengebiets entlang der Küste;
  • Aufbau von lokalen Kapazitäten und Wissen zum nachhaltigen Ressourcenschutz;
  • Einrichtung von lokalen Umweltkomitees;
  • Durchführung von Sensibilisierungskampagnen der Bevölkerung zum Zusammenspiel von Umweltschutz, Klimawandel, Ernährung, Wasser-, Sanitär- und Hygienebedingungen;
  • Schaffung alternativer Einkommensmöglichkeiten für die teilnehmenden Familien im Fischerei- und Landwirtschaftssektor sowie der Bienen- und Kleintierzucht;
  • Schaffung eines verbesserten Zugangs zu Krediten und Märkten für Projektteilnehmer und -teilnehmerinnen durch die Einrichtung von Spar- und Kreditgruppen.

Länderinfos

Hauptstadt: Port-au-Prince
Fläche: 27.750 km²
Bevölkerung: ca. 11,5 Millionen

Projektdaten

Finanzierung: BMZ
Partner: AHAAMES
 

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