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Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Kolumbien

Die Hitze in El Pasito ist brütend. Nur selten weht ein kühlendes Lüftchen in der kleinen Gemeinde in Kolumbiens nördlichster Region La Guajira. Unbefestigte, staubige Wege führen zu einzelnen Behausungen, die behelfsmäßig aus unterschiedlichen Materialien gebaut wurden, darunter Holzbretter, Aluminium oder Lehm. Neugierige Kinder lugen durch Zäune, begleitet von gackernden Hühnern und ausgemergelten Hunden. Die extrem trockene Region an der Grenze zu Venezuela kämpft mit Armut und Wasserknappheit. In El Pasito leben vorwiegend Geflüchtete aus dem krisengebeutelten Nachbarland.

Lujaris del Carmen Báez Fernández ist eine von ihnen. Die 33-jährige Venezolanerin, die zur indigenen Gemeinschaft der Wayuu in Maracaibo gehört, ist derzeit mit ihrem zweiten Kind schwanger. Lujaris musste in ihrem Leben bereits zahlreiche Herausforderungen bewältigen. Als sie zum ersten Mal schwanger wurde, lebten sie und ihr Mann noch in Maracaibo. Schon bald wurde ihnen klar, dass es unmöglich werden würde, mit einem Kind über die Runden zu kommen, denn die Lebenshaltungskosten in ihrem Heimatland waren extrem hoch. Bei Lujaris wuchs mit dem Baby daher nicht nur die Vorfreude, sondern vor allem die Angst vor der Zukunft. Die Sorgen und ihre zunehmend prekäre Lebenssituation führten bei der Schwangeren zu Untergewicht.  Um ihrem ungeborenen Kind eine bessere Zukunft zu ermöglichen, beschlossen Lujaris und ihr Mann schließlich, ihr Heimatland zu verlassen. Wie viele andere Venezolaner und Venezolanerinnen sahen sie keine andere Möglichkeit, um dem Elend zu entkommen. Lujaris schaffte es, 20.000 Pesos (20 USD) zu sparen, um den Grenzübertritt nach Kolumbien bezahlen zu können.

Gesundheitsvorsorge und Ernährungshilfe für Kinder und Frauen in Not

Der anhaltende Exodus von Millionen von Venezolanern ist die größte Flüchtlingskrise in Nord- und Südamerika. Mittlerweile liegt die Zahl derer, die im benachbarten Kolumbien Zuflucht gesucht haben, bei 2,9 Millionen Menschen. Die hohe Zahl der Geflüchteten hat das Gesundheitssystem des Landes überfordert und der Zugang zu medizinischen Leistungen ist beschränkt. Für geflüchtete Venezolaner und vulnerable kolumbianische Aufnahmegemeinschaften ist es deshalb schwierig, notwendige medizinische Hilfe zu erhalten. Frauen und Kinder in abgelegenen Gebieten wie La Guajira sind besonders betroffen.

Um die Gesundheit von Müttern und Kindern zu gewährleisten, bietet Malteser International medizinische und psychologische Beratungen sowie pränatale Untersuchungen an. Darüber hinaus leisten wir Ernährungshilfe für unterernährte Schwangere und Kinder durch die Verteilung von Lebensmittelpaketen und Nahrungsergänzungsmitteln.

Für Lujaris und ihren Mann war es ein schwerer Abschied von ihrer Familie und ihren Freunden in Venezuela. Dennoch machten sie sich auf den Weg nach Riohacha in Kolumbien. Im sechsten Monat ihrer ersten Schwangerschaft konnte Lujaris Kontakt zu Malteser International aufnehmen und erhielt sowohl medizinische als auch psychologische Betreuung. Unter anderem dank unserer Nahrungsmittelhilfe konnte sie über 4 Kilo zunehmen. Schnell verbesserte sich so ihr Gesundheitszustand, denn eine gesunde und nahrhafte Ernährung während der Schwangerschaft ist entscheidend für das Wohlbefinden von Mutter und Kind.

Inzwischen ist Lujaris' Sohn José Epiayu eineinhalb Jahre alt. Auch er war zwischenzeitlich unterernährt und erhielt Hilfe von Malteser International. Mittlerweile hat sich sein Zustand erheblich verbessert. Trotz der Schwierigkeiten, die auch ihr Leben in Kolumbien prägen, bleibt Lujaris hoffnungsvoll. In Kolumbien erhält sie mehr Unterstützung als in ihrem Heimatland. So hat sie die Möglichkeit, sich und ihre Familie besser zu versorgen – der erste Schritt in eine bessere Zukunft.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Frauen weltweit ein sicheres, gesundes und selbstbestimmtes Leben führen. Mit Ihrer Spende schenken Sie Hoffnung für Frauen und Mütter in Not.

 

Dieser Text basiert auf einem Artikel von Malteser International Americas (Oktober 2023).

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