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Rosángela: Von Unsicherheit zur Stärke

Rosángela Martínez ist heute stolz auf ihre Wayuu-Identität, doch der Weg dorthin war von Ängsten und Unsicherheiten geprägt.Jahrelang fürchtete sie Diskriminierung wegen ihrer indigenen Wurzeln. Diese Ängste, die aus ihrer Kindheit stammen und nie professionell aufgearbeitet wurden, begleiteten sie bis ins Erwachsenenalter.

In Venezuela hielt sie sich mit dem Verkauf handgefertigter Produkte über Wasser, doch ihr Einkommen reichte kaum aus. Als sich die Bedingungen verschlechterten, traf sie im Jahr 2022 die schwierige Entscheidung, nach Kolumbien zu migrieren und sich in Matitas, einer ländlichen Gemeinde in Riohacha, niederzulassen. Die Frauen in Matitas sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert: der Zugang zu Bildung ist begrenzt und Themen wie geschlechtsspezifische Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und emotionales Wohlbefinden werden kaum angesprochen.

Doch auch in Matitas musste Rosángela Diskriminierung erfahren – als Wayuu-Frau und irreguläre Migrantin. „Oft sagten sie mir ins Gesicht, dass ich gekommen sei, um ihnen die Arbeit wegzunehmen, und dass ich in mein Land zurückkehren solle“, erinnert sie sich. Diese Feindseligkeiten vergrößerten ihre Unsicherheit, und Probleme in einer persönlichen Beziehung belasteten ihre psychische Gesundheit zusätzlich.

Gemeinden stärken

Durch die von Malteser International angebotenen Workshops hat Rosángela gelernt, ihre Wayuu-Identität anzunehmen und emotional zu gewachsen. „Jetzt verstehe ich, dass ich mich nicht schlechter als andere fühlen sollte, weil ich Wayuu bin“, sagt sie. Sie schätzt die Möglichkeit, über Themen zu sprechen, die zu Hause oft vermieden werden, und praktische Fähigkeiten zu erlernen, die ihr Selbstvertrauen stärken. Im Laufe der Zeit hat Rosángela Freundschaften geschlossen und wird nun als selbstbewusste Frau wahrgenommen, die ihre Ideen äußert und sich Herausforderungen entschlossen stellt. Dank der emotionalen Werkzeuge aus den Workshops begegnet sie Diskriminierung und Ablehnung mit neuem Mut.

Von Februar bis September 2024 hat das Projekt 443 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 17 ländlichen Gemeinden in Riohacha und Dibulla erreicht. Unterstützt von USAID (United States Agency for International Development) und Malteser International zielt die Initiative darauf ab, 20.000 Menschen in den Regionen Riohacha und Dibulla zu erreichen. Ziel ist es, die Resilienz der Betroffenen zu stärken und Gemeinschaften wie Matitas nachhaltig zu unterstützen.

Dieser Text basiert auf einem Artikel von Malteser International Americas vom Dezember 2024.

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