Bessere Gesundheitsbedingungen und Katastrophenvorsorge in den Flüchtlingscamps und Gemeinden in Cox's Bazar
Um die Bedingungen in den überfüllten und unterversorgten Flüchtlingscamps für die Menschen zu verbessern, sind wir seit Beginn der Krise vor Ort und leisten in den Bereichen Gesundheit, Wasser, Hygiene und Ernährung wichtige Hilfe.
Unser Projekt zielt darauf ab, das umfassende System der medizinischen Grundversorgung fortzuführen, welches in den letzten Jahren gemeinsam mit unserem Partner Gonoshasthaya Kendra (GK) eingerichtet wurde. Ziel ist es, die Bedürfnisse der Rohingya-Flüchtlingsbevölkerung und der umliegenden bangladeschischen Aufnahmegemeinschaften im Bezirk Cox's Bazar zu decken. Besonders berücksichtigen wir dabei Frauen, Kinder und andere benachteiligte Gruppen.
Wir bieten grundlegende medizinische Versorgung und psychosoziale Beratung in drei Gesundheitseinrichtungen innerhalb der Camps an. Gleichzeitig unterstützen wir fünf Gemeinschaftskliniken in Kutubdia, einem der am stärksten gefährdeten Gebiete für die Gesundheitsversorgung der Aufnahmegemeinschaften.
Um die Verbreitung von Krankheiten einzudämmen, führen wir zusätzlich Gesundheits- und Hygienetrainings durch und haben an Schulen die Wasserversorgung und Sanitäranlagen verbessert. Außerdem stellen wir durch die Entwicklung von Notfallplänen und das Training von Mitarbeitenden und Partnerorganisationen die Verbesserung der Katastrophenvorsorge und Reaktionskapazitäten sicher, sodass im Fall einer Katastrophe, wie den jährlichen Überflutungen, schnellstmöglich humanitäre Hilfe geleistet werden kann. Gleichzeitig ist ein weiteres wichtiges Anliegen unserer Arbeit, unsere lokalen Partner bestmöglich in ihrer Arbeit zu unterstützen und ihre Kapazitäten hinsichtlich Qualität und Rechenschaftspflicht in der Projektarbeit kontinuierlich zu stärken.
Dieses Projekt wird im Rahmen einer gemeinsamen Förderung durch das Auswärtige Amt mit ähnlichen Komponenten im nahegelegenen nördlichen Rakhine Staat in Myanmar durchgeführt.
Nach dem Gewaltausbruch im August 2017 stieg die Zahl der aus Myanmar geflüchteten Menschen im Süden des Landes, im Distrikt Cox's Bazar, innerhalb weniger Monate auf rund 900.000. Die Mehrheit der Angehörigen der Volksgruppe der Rohingya erreichte Bangladesch mittellos, traumatisiert und in einem schlechten gesundheitlichen Zustand. Die Flüchtlinge ließen sich auf Feldern und entlang der Straßen in Cox´s Bazar nieder, wo sie auf Hilfe hofften. Innerhalb kürzester Zeit wurden durch die Regierung Bangladeschs und die Vereinten Nationen Flüchtlingscamps im Distrikt errichtet. Auch Jahre später ist die Lage in den Camps, die mit knapp einer Million Bewohner*innen (Country - Bangladesh) zusammengenommen das größte Flüchtlingscamp der Welt bilden, dramatisch: Die hygienischen Zustände sind katastrophal. In der Enge und Hitze können sich Krankheiten unkontrolliert verbreiten, insbesondere in der Regenzeit. Es mangelt an ausreichender Wasserversorgung, Nahrung, angemessenem Wohnraum und Sanitäreinrichtungen, Zugang zu Gesundheitsversorgung, Schulen und vielem mehr.
Unser Ziel ist die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens vulnerabler, krisenbetroffener Menschen, insbesondere von Müttern, Kleinkindern und älteren Menschen, in den Camps und den umliegenden Gemeinden in Cox's Bazar durch ganzheitliche Gesundheitsversorgung und rechtzeitige Notfallmaßnahmen.
- Bereitstellung von Basisgesundheitsdienstleistungen mit Fokus auf Mutter-Kind-Gesundheit in drei Gesundheitszentren in den Camps sowie in den Gastgemeinden in Kutubdia und Cox’s Bazar
- Überweisung von Notfällen an das nächstgelegene Krankenhaus
- Psychosoziale Unterstützung in Einzel- oder Gruppensessions in den Gesundheitszentren
- Gesundheits- und Hygieneaufklärungsmaßnahmen in den Einzugsgebieten der Gesundheitszentren
- Identifizierung und Monitoring des Ernährungszustandes von Schwangeren, stillenden Müttern, Kindern (6-59 Monaten), Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen
- Sensibilisierungs- und Aufklärungsaktivitäten für Mütter und Kinder über Gesundheit, Ernährung und Hygiene
- Überweisung von Notfällen an die nächstgelegene Versorgungsstelle für mangel-/ unterernährte Frauen und Kinder
- Entwicklung und Umsetzung von Notfall- und Katastrophenvorsorge-Plänen an den Gesundheitsstationen
- Bereitstellung eines Notfallfonds zum schnellstmöglichen Handeln im Falle einer weiteren Katastrophe
- Stärkung der administrativen, technischen und Managementkapazitäten der lokalen Partnerorganisation GK zur Sicherstellung von Qualität und Rechenschaftspflicht
Länderinfos
Hauptstadt: Dhaka
Fläche: 147.570 km²
Bevölkerung: ca. 174 Millionen
Projektdaten
Laufzeit: seit August 2017
Finanzierung: Aktion Deutschland hilft, Auswärtiges Amt
Partner: Gonoshasthaya Kendra (GK)