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Gesunde Ernährung in Kambodscha

Für den Großteil der kambodschanischen Bevölkerung stellt die Ernährungssicherung ein großes Problem dar: 74 Prozent der Familien leiden jedes Jahr für rund vier Monate unter Lebensmittelknappheit. Insbesondere viele Frauen und Kinder sind deshalb chronisch unter- oder mangelernährt. 

Malteser International verfolgt seit 2012 einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die Ursachen als auch die Folgen von Unter- bzw. Mangelernährung in den Fokus nimmt. Mit vielfältigen Maßnahmen für Kleinkinder bis zu zwei Jahren, Mütter und schwangere Frauen befassen wir uns mit allen Dimensionen von Ernährungssicherung. Zum einen gehen wir gegen die Ursachen wie zu wenig Einkommen, geringe Produktion von Nahrungsmitteln und unzureichend sauberes Trinkwasser vor. Zum anderen verbessern wir die Ernährungssituation durch Aufklärung im Bereich Ernährung und Hygiene.
 

Kambodscha gehört weltweit zu den 40 Ländern mit den meisten unter- und mangelernährten Kindern. 18 Prozent der Bevölkerung leben durchschnittlich unterhalb der Armutsgrenze - so auch in der Provinz Siem Reap im Nordwesten des Landes. Über 35 Prozent der Kinder unter fünf Jahren sind hier chronisch unterernährt. Das macht Siem Reap zu den drei am schwersten von Unterernährung betroffenen Provinzen des Landes. Für die kindliche Entwicklung spielt eine ausgewogene Ernährung eine zentrale Rolle. Mangel- und unterernährte Kinder, besonders in den ersten zwei Lebensjahren, bleiben in ihrer Entwicklung hinter ihren Altersgenossen zurück. Dauerhafte mentale und körperliche Schäden sind oftmals die Folge. Bei Frauen führt Unterernährung zu reduzierter Leistungsfähigkeit, verstärkter Anfälligkeit für Infektionen, verlangsamter Genesung und Risikoschwangerschaften.

Die Probleme der Ernährungssicherheit sind eng mit dem Thema WASH (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene) verknüpft. Hygienische Lebensverhältnisse, sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen sind Voraussetzungen für eine gesunde Ernährung. Fehlen diese Voraussetzungen, treten wiederholt Durchfallerkrankungen oder Wurminfektionen auf, die eine optimale Nahrungsverwertung verhindern. Der Zugang zu ausreichend und sicherem Trinkwasser sowie einer angemessenen Sanitärversorgung liegt im ländlichen Kambodscha lediglich bei 69 Prozent (Wasser) beziehungsweise 37 Prozent (Sanitär). Nach Statistiken der Weltgesundheitsorganisation WHO sind 88 Prozent aller Durchfallerkrankungen weltweit auf unsauberes Wasser, schlechte Sanitärversorgung und unzureichende Hygiene zurückzuführen.
 

  • Verbesserung der Gesundheitssituation und Reduzierung der Unterernährung
  • Verbessertes Wissen über Ernährung und die Verwendung von Nahrungsmitteln
  • Verbesserung von Ernährungsqualität und –sicherheit durch Förderung von Kleingärten und Kleintierzucht
  • Reduzierung von gesundheitsgefährdendem Verhalten im Bereich Hygiene, Wasser und Sanitärversorgung
  • Stärkung und Weiterbildung der dörflichen Gesundheitsstrukturen zur Verbesserung des Wissens über richtige Ernährung und Mutter-Kind Gesundheit
  • Koordinierung zwischen den dörflichen Gesundheitsstrukturen und dem Gesundheitspersonal staatlicher Einrichtungen, u.a. für die Bereiche Ernährungs- und Wachstumskontrolle
  • Förderung des Gemüseanbaus und der Zucht von Kleintieren zur Einkommensgenerierung sowie Verbesserung der Ernährungsqualität und –sicherheit
  • Ausbildung und Unterstützung von Bauern in ertragssteigernden Maßnahmen, Ausweitung ihrer Produktpalette und Vermarktung ihrer Produkte durch mobile Lebensmittelverkäufer
  • Kampagnen zur Ernährungs-, Gesundheits- und Hygieneaufklärung in Dörfern und Schulen, u.a. durch Kooperationen mit anderen Organisationen im Bereich WASH

Länderinfos

Hauptstadt: Phnom Penh
Fläche: 181.040 km²

Projektdaten

Finanzierung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Spenden
Partner: Farmer Livelihood Development (FLD), Dorfgemeinschaften, Gemeinderäte

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