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Hilfe für Rückkehrer in Myanmar

Für die Menschen in dem ganz im Osten gelegenen Kayin (Karen) Staat ist Unterstützung dringend nötig, da die Dörfer dort nicht nur arm und wenig entwickelt sind, sondern sich mittelfristig auch auf die Rückkehr der Flüchtlinge vorbereiten müssen, die derzeit noch im benachbarten Thailand in Flüchtlingslagern leben.

Mit Maßnahmen in den Bereichen Gesundheit, Wasser- und sanitäre Grundversorgung, soziale Infrastruktur und Katastrophenvorsorge bereitet Malteser International Dörfer an der Grenze zu Thailand auf die Aufnahme der rückkehrenden Flüchtlinge vor. So stärken wir die soziale Infrastruktur durch den Bau von Gesundheitsposten und Schulen und statten die Einrichtungen zudem mit Sanitäranlagen und einer sicheren Trinkwasserversorgung aus. Im Fall einer Katastrophe dienen diese Gebäude auch als Evakuierungszentren.

Darüber hinaus erarbeiten wir mit den Dorfgemeinschaften Aktionspläne im Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung und unterstützen die Bewohner bei deren Umsetzung. So möchten wir eine sichere Trinkwasserversorgung sowie den Bau und die Nutzung von Latrinen gewährleisten. Doch nur wenn die Dorfbewohner den Zusammenhang zwischen Hygiene und Gesundheit verstehen, werden sie sich auch immer entsprechend verhalten. Deswegen sind Kampagnen zur Gesundheits- und Hygieneaufklärung ein wichtiger Bestandteil unseres Projektes. Zusätzlich arbeiten Dorfbewohner in Mutter-Kind-Gruppen sowie Gesundheits- und Wasserkomitees mit. So wird das Selbsthilfepotential der Dorfgemeinschaften mittel- und langfristig gestärkt.

Unser Projektgebiet im Kayin (Karen) Staat an der Grenze zu Thailand ist durch die seit 1948 andauernden Auseinandersetzungen zwischen der Karen National Union (KNU) und Regierungstruppen gekennzeichnet, die zu anhaltenden Flüchtlingsbewegungen führen. Derzeit leben etwa 110.000 vertriebene Karen in Flüchtlingslagern jenseits der Grenze in Thailand. Malteser International stellt hier bereits seit 1993 die Gesundheits- und Wasserversorgung in zweien dieser Lager für rund 21.000 Angehörige dieser ethnischen Minderheit sicher.

Die soziale Infrastruktur in Kayin ist infolge des langen Konflikts stark unterentwickelt, die Region gilt als eine der ärmsten in Myanmar. Es gibt keine funktionierende Gesundheitsversorgung: Die Menschen haben kaum Zugang zu Gesundheitszentren, Medikamente sind nicht in ausreichender Menge verfügbar, die Kosten für eine ärztliche Behandlung kann sich niemand leisten, es gibt kaum ausreichend qualifiziertes medizinisches Personal. Malaria, Dengue-Fieber, Durchfall- und Atemwegserkrankungen sowie Tuberkulose sind weit verbreitet und führen in vielen Fällen zum Tode. 60 Prozent aller Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren sind auf diese behandel- und vermeidbaren Krankheiten zurückzuführen. Malaria ist die Haupttodesursache bei fast 28 Prozent der Kinder. Auch der Zugang zur Wasser- und Sanitärversorgung in den Dörfern und Schulen ist völlig unzureichend. Die meisten Wasserstellen sind ungeschützt und verschmutzt. Nur rund die Hälfte aller Haushalte verfügt über eine fliegensichere Latrine.

Eine Rückkehr der Flüchtlinge nach Myanmar wird die bisher in den Dörfern vorhandene Infrastruktur vor große Herausforderungen stellen. Denn sie ist auf die dann zu erwartende steigende Anzahl von Patienten, Schülern und Dorfbewohnern nicht vorbereitet.

Verbesserung der Lebensbedingungen der vulnerablen Bevölkerung in den Townships Hpa An und Hlaing Bwe sowie Unterstützung bei den Vorbereitungen auf die Rückkehr von Flüchtlingen durch

  • verbesserten Zugang zu und Nutzung von Basisgesundheitsdiensten
  • Verringerung der Säuglings-, Kinder- und Müttersterblichkeit sowie Stärkung der Mutter-Kind-Gesundheit
  • Umsetzung von Dorfentwicklungsplänen für eine bessere Wasser- und Sanitärversorgung
  • Katastrophenvorsorge in Form von Aufklärung und Zugang zu zyklon- und flutresistenten Evakuierungszentren
  • Neubau/Reparatur und Basisausstattung von Schulen und Gesundheitsposten einschließlich Sanitäranlagen und ausreichender, sicherer Trinkwasserversorgung; Schulen und Gesundheitsposten dienen zugleich als zyklonresistente Evakuierungszentren.
  • Aufbauend auf den Ergebnissen von partizipativen Dorfanalysen: Reparatur oder Bau von Trinkwasserquellen wie Regenwasserteichen, Regenwassersammeltanks oder Brunnen und Erstellung von „Water Safety Plans“ zur Sicherstellung einer ganzjährigen Wasserversorgung
  • Förderung des Baus von Haushaltslatrinen nach dem Ansatz der „Community Led Total Sanitation“ (von der Dorfgemeinschaft getragene Sanitärversorgung)
  • Aus- und Fortbildung sowie Ausstattung von freiwilligen Gemeindegesundheitshelfern und Hilfshebammen sowie von lokalem, staatlichem Gesundheitspersonal
  • Unterstützung von Impfkampagnen
  • Einsatz mobiler Kliniken in unterversorgten Gebieten
  • Gesundheits- und Hygieneaufklärung in Dörfern und Schulen
  • Malaria-Aufklärungskampagnen und Verteilung von Moskitonetzen
  • Einrichtung von Mutter-Kind-Gruppen sowie von Gesundheits-, und Wasserkomitees
  • Aufklärungskampagnen zur Katastrophenvorsorge
  • Austauschbesuche und Praktika von Gesundheits- und WASH Personal aus zwei thailändischen Flüchtlingslagern zu Wissenstransfer und Vertrauensbildung 

Länderinfos Myanmar

Hauptstadt: Naypyidaw
Fläche: 676.578 km²
Bevölkerung: ca. 51,5 Millionen

Projektdaten

Laufzeit: seit Juli 2012
Finanzierung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Spenden
 

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