Klimaschutz und Schutz vor dem Klimawandel in Myanmar
Als Küstenregion ist Rakhine besonders von wiederkehrenden Naturkatastrophen wie Zyklonen oder großen Flutkatastrophen betroffen. Die Stürme und Überschwemmungen treffen die Bewohnerinnen und Bewohner, die vorwiegend in einfachen Bambushütten leben, meist völlig unvorbereitet. Meist verfügen die Menschen vor Ort zudem weder über die finanziellen Mittel noch die Infrastruktur, um die Folgen der Katastrophen abzufedern. Stattdessen vernichten Stürme und Fluten ganze Existenzen.
Daher unterstützt Malteser International seit 2005 besonders gefährdete oder verwundbare Gemeinden, damit sie sich vor den Auswirkungen des Klimawandels schützen und sich besser auf extreme klimabedingte Veränderungen und Naturereignisse vorbereiten können. Hierfür erarbeiten wir gemeinsam mit den Dorfgemeinschaften Pläne zur Katastrophenvorsorge und Frühwarnsysteme, damit die Menschen im Projektgebiet zeitnah über Bedrohungen informiert sind und das Gefahrengebiet rechtzeitig verlassen können. Durch massive Aufforstung von Mangroven werden zudem sowohl die fortschreitende Küstenerosion verhindert als auch Schäden durch Zyklone und Sturmfluten reduziert.
In den vom Klimawandel besonders gefährdeten Gebieten des zentralen und nördlichen Rakhine Staates setzen wir uns für eine bessere Katastrophenvorsorge ein. Die sozio-ökonomische Situation in der ländlichen Projektregion ist von großer Armut geprägt. Die meisten Haushalte sind nicht in der Lage, durch Wetterextreme verursachte Schäden von alleine zu bewältigen. Im Gegenteil, der Verlust von Ernte und Eigentum durch Sturm und Fluten führt die Familien immer tiefer in Armut und Verschuldung. Dies macht es umso wichtiger, dass wir präventive Maßnahmen ergreifen und die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung gegenüber Naturkatastrophen stärken.
Klimamodelle für die Region gehen gleichzeitig davon aus, dass die Regenfälle bis zum Ende des 21. Jahrhunderts sowohl in ihrer Intensität als auch in ihrer Jahresgesamtmenge steigen werden und auch die Stärke von Stürmen zunehmen wird. Angesichts dieser Entwicklung sind in Zukunft vermehrt extreme Wetterereignisse einschließlich Zyklone, Sturmfluten und Überschwemmungen zu erwarten. Der erwartete Anstieg des Meeresspiegels wird die Anfälligkeit in den flachen Küstenzonen zusätzlich erhöhen.
- Lokale Regierungsbehörden sind besser über Aufgaben des Risiko-Managements zur Anpassung an den Klimawandel informiert und können sich aktiv in die Umsetzung des nationalen Aktionsprogramms zur Anpassung (NAPA) einbringen.
- Verbesserung des Katastrophenschutzes in den Gemeinden
- Die Schutzfunktionen des Mangrovenwaldes sind wiederhergestellt.
- Bewährte Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel werden veröffentlicht und das Wissen verbreitet.
- Eine katastrophenresistente Wasser- und Abwasserinfrastruktur erhöht die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden.
- Fortbildungen für lokale Regierungsbehörden zu Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel
- Durchführung von nationalen und lokalen Veranstaltungen zum internationalen Tag der Katastrophenvorsorge
- Entwicklung eines allgemeinen Trainingshandbuchs zum Aufbau von Resilienz gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels
- Erstellung von Risikoanalysen und gemeindebasierten Plänen zur Klimawandelanpassung unter aktiver Beteiligung der lokalen Bevölkerung
- Durchführung von Trainings zu Erster Hilfe, Such- und Rettungseinsätzen sowie Evakuierung
- Kleinprojekte zur Verringerung der identifizierten Risiken (z. B. Renovierung von Bootsanlegestellen, Bau von Fußgängerbrücken, Anlage von Evakuierungswegen)
- Aufforstung von Mangrovenwäldern sowie Küstenzonen-Management
- Erstellung einer Klima-Vulnerabilitätsanalyse für die Küstenregion Rakhines
- Dokumentation und Veröffentlichung von Beispielen erfolgreicher Klimawandelanpassung auf Gemeindeebene
Länderinfos
Hauptstadt: Naypyidaw
Fläche: 676.578 km²
Bevölkerung: ca. 51,5 Millionen
Projektdaten
Finanzierung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ADH, Spenden