Berufsausbildung, Ernährungssicherung und Wasserzugang im Shan-Staat in Myanmar
Chronische Unterernährung, fehlender Zugang zu sicherem Wasser, eine hohe Anfälligkeit für Naturkatastrophen und mangelnde Erwerbsmöglichkeiten – Die Menschen im Shan-Staat, der größten Verwaltungseinheit Myanmars, sind auf verschiedenen Ebenen mit Problemen konfrontiert.
Im Bezirk Mongshat, bestehend aus den Townships Mongshat und Mongton, im östlichen Shan-Staat unterstützen wir die Menschen zum einem bei der Verbesserung der Ernährungssituation sowie der Wasser- und Hygieneversorgung und zum anderen bei der Schaffung nachhaltiger Erwerbsmöglichkeiten.
Viele Menschen in Myanmar sind chronisch unterernährt, haben also nicht genügend Mittel zur Verfügung, um sich ausgewogen und gesund ernähren zu können. Es mangelt ihnen oft dauerhaft an wichtigen Nährstoffen, was langfristig zu schweren Krankheiten und auch Tod führen kann. Myanmar hat eine der höchsten chronischen Unterernährungsraten der Welt. Der Welthunger-Index – ein Instrument, mit dem die Hungersituation auf globaler, regionaler und nationaler Ebene erfasst wird – stuft Myanmar in die Kategorie "ernst" ein. Damit liegt das Land auf Platz 78 von 107 Ländern (Stand: 2020). Zwar konnte Myanmar seit dem Jahr 2000 große Fortschritte im Kampf gegen Hunger und Unterernährung machen und seinen Indexwert halbieren, jedoch liegt es derzeit noch weit über dem regionalen Welthunger-Indexwert für Ost- und Südostasien. Landesweit erhalten nur ein Viertel der Kinder im Alter von 6-23 Monaten eine ausreichend abwechslungsreiche Ernährung und nur 58 % erhalten die für ihr Alter empfohlene Menge an Mahlzeiten.
Der landwirtschaftliche Sektor stellt für viele Menschen in Myanmar eine wichtige Einkommensmöglichkeit dar. Auch im Shan-Staat, die größte Verwaltungseinheit Myanmars im Osten des Landes, bildet die Landwirtschaft den größten legalen Wirtschaftszweig. Im Jahr 2018 gaben rund ein Drittel der Männer und 13 % der Frauen an, im Agrarsektor beschäftigt zu sein. Anbautechniken und Saatgutqualität sind allerdings oftmals veraltet. Brandrodung ist beispielsweise nach wie vor eine gängige Praxis, vor allem im Osten des Shan-Staats, und trägt zur Verarmung des Bodens bei. Diese sogenannte Umweltdegradation erhöht u.a. das Risiko von Naturkatastrophen in der Region.
Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist zudem ebenso mangelhaft. Ungeschützte Wasserquellen, die anfällig für Umweltverschmutzung und damit Verunreinigung sind, wie Bäche, Quellen und offene Brunnen bilden die Hauptwasserquellen für die Gemeinen im Shan-Staat.
- Substanzielle Verbesserung der Ernährung und der Hygienepraktiken in 30 Dörfern im Bezirk Monghsat (ca. 17.500 Personen) durch ein umfassendes WASH- und Ernährungsprogramm
- Schaffung nachhaltiger Einkommensmöglichkeiten
- Stärkung der Zivilgesellschaft
- Wir bieten Berufsausbildungen in Bereichen wie Lebensmittelverarbeitung, Nähen, Weben, etc. an, um schädlichen Bewältigungsstrategien vorzubeugen und die Widerstandsfähigkeit der Menschen im Falle von Katastrophen zu steigern.
- Schulungen zum erfolgreichen Marketing der hergestellten Produkte werden durchgeführt.
- Wir fördern den Anbau besonders hochwertiger Nahrungspflanzen.
- Wir gründen Gruppen von Bauern und Bäuerinnen, um die Gemeinschaftsarbeit („Kollektivmarketing“) zu fördern und Demonstrationsaktivitäten zu ermöglichen.
- Wir demonstrieren den Anbau hochwertiger Nahrungspflanzen und die Produktion von organischen Düngemitteln und Pestiziden auf sogenannten Demonstrationsfeldern
- Wir trainieren Multiplikatoren für die Ernährungsberatung in der Zubereitung von abwechslungsreichen Mahlzeiten, die Behandlung von Durchfallerkrankungen etc.
- Wir prüfen die Wasserqualität in den Projektdörfern.
- Wasserfilter werden verteilt und Schulung in der korrekten Handhabung durchgeführt.
- Wir gründen inklusive und repräsentative Wassernutzergruppen, die gemeinsam Pläne zur gerechten und sicheren Wasserversorgung entwickeln und umsetzen.
- Wir geben Material zur Subventionierung des Latrinenbaus aus, insbesondere für von Frauen geführten Haushalten oder Haushalten mit Menschen mit Behinderungen.
Länderinfos Myanmar:
Hauptstadt: Naypyidaw
Fläche: 676.578 km²
Bevölkerung: ca. 51,5 Millionen
Shan-Staat
Hauptstadt: Taunggyi
Fläche: 155.801 km²
Bevölkerung: ca. 6 Mio
Projektdaten
Laufzeit: seit 2019
Aktuelle Finanzierung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)