Naw Bu Gaws Hoffnung auf eine bessere Zukunft
Mit ihrem jüngsten Kind in einer Trage vor ihrem Bauch steht Naw Bu Gaw vor einem der typischen Bambushäuser im Flüchtlingscamp Mae La Oon in Thailand. Nachdenklich blickt die 30-jährige zierliche Frau auf die hügelige Landschaft vor ihr.
Naw Bu Gaw gehört zur ethnischen Gruppe der Karen, die seit Jahrzehnten in den Grenzregionen von Myanmar und Thailand unter Verfolgung und Konflikten leidet. Ihre Geschichte ist eine von vielen in den Flüchtlingscamps Mae La Oon und Mae Ra Ma Luang, wo rund 20.000 Menschen seit Jahrzehnten Zuflucht gefunden haben.
Bereits als Kleinkind floh Naw Bu Gaw mit ihrer Familie nach Thailand. "Meine Großeltern und zwei Onkel wurden auf unserem Reisfeld umgebracht. Unser Vieh wurde getötet und unsere Reisfelder zerstört. Wir konnten nicht mehr in unserem Dorf bleiben und mussten fliehen", berichtet Naw Bu Gaw, die als Vierjährige die schrecklichen Geschehnisse miterleben musste.
Ein ganzes Jahr lang versteckte sich die Familie im Wald und kämpfte ums Überleben, bis sie 1999 schließlich im Flüchtlingscamp wenige Kilometer jenseits der thailändisch-myanmarischen Grenze ankamen, wo sie endlich wieder in Sicherheit leben konnten. Doch die Vergangenheit lässt die Familie nicht los. Ihr Vater leidet bis heute unter mentalen Folgen der schrecklichen Geschehnissen.
Trotz der Sicherheit im Camp Mae La Oon leben die Menschen hier unter schwierigen Bedingungen. Das Essen ist oft knapp. Infektionskrankheiten sind weit verbreitet. Auch Möglichkeiten, Geld zu verdienen, gibt es kaum. Früher verdiente Naw Bu Gaw mit Weben ein kleines Einkommen. Heute hat sie keine Zeit mehr dafür, da sie sich um ihre kleinen Kinder kümmert.
Regelmäßig sucht Naw Bu Gaw mit ihrer dreijährigen Tochter und ihrem eineinhalbjährigen Sohn das Malteser International Krankenhaus im Camp auf. Ihre Kinder werden oft krank. "Ich habe schon häufig Hilfe von Malteser International erhalten", erzählt Naw Bu Gaw . "Zum Beispiel wurden meine Kinder und ich geimpft, um Krankheiten vorzubeugen. Außerdem habe ich Unterstützung bekommen, als ich schwanger war. Meine beiden Kinder sind hier im Krankenhaus zur Welt gekommen. Wir wurden immer gut versorgt."
In den Camps Mae La Oon und Mae Ra Ma Luang leistet Malteser International lebenswichtige medizinische Versorgung. Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf der Mutter- und Kind-Gesundheit. Darüber hinaus werden psychosoziale Betreuungsdienste für die Vertriebenen angeboten. Mangelernährte Kinder unterstützen wir mit engmaschigen Untersuchungen und versorgen sie mit Zusatznahrung. Der Aufbau und die Instandhaltung von Wasser- und Sanitäreinrichtungen ist ein weiterer zentraler Aspekt unserer Arbeit für die Menschen.
Naw Bu Gaw hat nur einen Wunsch für ihre Kinder: eine gute Zukunft. Durch Ihre Spende können Sie Menschen wie Naw Bu Gaw und ihrer Familie helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern.
Unser Jahresbericht 2023
Naw Bu Gaw ist auf dem Titelbild unseres Jahresberichts 2023. Erfahren Sie dort mehr zu unserer Arbeit in Thailand und weltweit.