"Ich schaute nicht zurück, ich umarmte nur meine Kinder": Eine Geschichte über die Flucht vor der Besatzung
Marias mutige Flucht vor der Besatzung
Maria (Name geändert) musste Bombenangriffe, Besatzung, und Flucht aus ihrer ukrainischen Heimatstadt Cherson erleben. Als die russische Besatzungsarmee Cherson einnahm, floh sie mit ihren Kindern und ihrer Urgroßmutter in ein Dorf. Die ständige Bedrohung von feindlichem Beschuss versetzte sie in Panikattacken und erschöpfte sie sowohl körperlich als auch emotional. Trotz des Chaos gewann Marias Widerstandsfähigkeit die Oberhand. Sie wehrte sich gegen die Besatzung und verließ sich auf Informationen von Menschen, die geflohen sind, um ihre eigene Flucht zu planen. Acht russische Checkpoints standen zwischen Maria und ihrer Freiheit, jeder davon verbunden mit Ungewissheit und Angst. Dennoch trug ihre Entschlossenheit sie voran. Ihre Kinder hielt sie eng fest, als sie gemeinsam flohen. Innerhalb weniger Tage fanden Maria und ihre Familie Schutz in Lviv. Dort erhält Maria Unterstützung von psychologischen Beraterinnen und Beratern unserer Partnerorganisation Malteser Ukraine.
Tereza begleitet den Weg zur Genesung
Tereza Gevko, eine Psychologin, die für Malteser Ukraine arbeitet, zeigte, wie wichtig die Rolle von Psychologinnen und Psychologen ist, um Menschen wie Maria auf ihrem Weg zur Genesung zu unterstützen. Die Vertriebenen in der Ukraine sind während des Krieges mit vielen Herausforderungen konfrontiert und benötigen ein breites Spektrum an psychologischen Dienstleistungen. Psychologinnen und Psychologen müssen in der Lage sein, psychosoziale Beratungen, kinderpsychologische Unterstützung, Familienberatung und langfristige Psychotherapie anzubieten, um die komplexe emotionale Situation der Betroffenen zu bewältigen.
Wie wirkt sich die Vertreibung auf die psychische Gesundheit aus?
Vertreibung wirkt sich auf die psychische Gesundheit aus und führt zu erhöhtem Stress, Ängsten und anderen Problemen. Nach Angaben des Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) leiden schätzungsweise 30 Prozent der durch Konflikte vertriebenen Menschen an Depressionen, Angstzuständen oder posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD). Indem sie auf diese Bedürfnisse eingehen, spielen Psychologinnen und Psychologen eine wichtige Rolle dabei, Menschen wie Maria zu Heilung, Resilienz und der Hoffnung auf ein neues Leben inmitten der Umstände zu verhelfen.