Brustkrebsvorsorge: Aufklärung für jesidische Frauen im Irak
Je eher Brustkrebs entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. In Europa gehört die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung zur medizinischen Standardversorgung. In vielen Teilen der Welt wissen Frauen jedoch zu wenig über die lebensbedrohliche Krankheit.
Das will Malteser International im Irak ändern: Im Rahmen einer Aufklärungskampagne richtete die Organisationen am 22. Oktober im Camp Rawanga im Nordirak einen Informationsabend zum Thema Brustkrebsvorsorge aus. Dr. Saana Rashid Taha, Gynäkologin am Gesundheitsvorsorgezentrum in Dohuk, veranschaulichte den Teilnehmerinnen die Ursachen und Folgen von Brustkrebs und demonstrierte ihnen, wie Frauen ihre Brust auf verdächtige Knoten untersuchen können.
Viele Teilnehmerinnen hörten zum ersten Mal von Brustkrebs
Bei den meisten der rund 50 Teilnehmerinnen handelte es sich um jesidische Frauen, die vor der Gewalt durch den IS fliehen konnten. Sie fanden Zuflucht im Camp und werden dort von Malteser International und einem lokalen Partner medizinisch und psychosozial betreut.
Ältere Teilnehmerinnen wie Ahmsha Saad, 50 Jahre alt, waren sich vor der Veranstaltung nicht über Brustkrebs als Erkrankung bewusst.
Andere jüngere Teilnehmerinnen hatten von Brustkrebs zwar schon gehört, „aber was die Krankheit verursacht und dass man auch selbst vorsorgen und Krebs rechtzeitig entdecken kann, habe ich heute erst gelernt”, sagt Zena Seido, 22 Jahre alt. „In Zukunft weiß ich nun Bescheid. Ich bin sehr dankbar über das wertvolle Wissen, das ich heute erhalten habe.“
Pink Ribbons: Teilnehmerinnen zelebrieren weibliche Solidarität
„Mit der Veranstaltung wollten wir die Teilnehmerinnen auch in ihrem Selbstbewusstsein und in ihrer weiblichen Unabhängigkeit stärken“, sagt Sozan Mohammad, Mitarbeiterin bei Malteser International im Irak, die das Projekt entwickelt und organisiert hat. „Die Stimmung war solidarisch und der Austausch so gut, dass ich glaube, dass uns das sehr gut gelungen ist.“ Für eine solidarische Atmosphäre sorgten auch Pink Ribbons zum Anstecken und als Kuchen, die Sozan an die Frauen verteilt hatte. Die rosa Schleife ist ein internationales Aktionssymbol, das die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Problematik der Brustkrebserkrankung lenken soll.