Ein Hoffnungsschimmer für vom Erdbeben betroffene Familien in Syrien
Als Ahmad Ali, ein Achtklässler der Förderschule Duisburg-Nord von dem verheerenden Erdbeben in seinem Heimatland Syrien hörte, wusste er sofort: Ich möchte helfen! Sofort informierte er seine Mitschüler und Mitschülerinnen über die katastrophale Lage in Syrien nach dem Erdbeben. Innerhalb weniger Tage kamen durch seine Spendenaktion so sage und schreibe 1.261,50 € zusammen. Das Bemerkenswerte daran? Die meisten dieser Spenden kamen von Schulkindern wie ihm. Von dem Geld wurden Hygienekits und Essenspakete besorgt und durch unsere syrische Partnerorganisation Hand in Hand for Aid and Development an bedürftige Familien in der Stadt Jandaris im Nordwesten des Landes verteilt, darunter auch die Familie von Ahmed Al-Ibrahim.
Weil seine Heimatstadt in der Nähe von Aleppo durch den Krieg unter heftigem Beschuss stand, suchte Ahmed Al-Ibrahim Zuflucht im Umland von Idlib, bevor er erneut fliehen musste und sich diesmal mit seiner Frau und seinen drei Kindern Lina, Abdeljawad und Fatima in Jandaris niederließ. Dort nahm Ahmed eine Stelle als Sportlehrer an einer örtlichen Schule an. Besonders wichtig ist es ihm, den Kindern auch in schweren Zeiten Spaß und Freude zu bereiten.
Das Erdbeben und seine Folgen
Als die Erde am frühen Morgen des 6. Februars heftig bebte, wurde das Leben von Millionen von Menschen in Syrien und der Türkei erschüttert. Ahmed und seine Frau wurden durch das Beben aus dem Schlaf gerissen und ihnen wurde schnell klar, dass ihre Familie in Gefahr ist. Glücklicherweise konnte Ahmed seine drei Kinder in Sicherheit bringen, jedoch wurde er später unter den Wänden seines Hauses begraben. „Meine Verletzungen waren sehr schmerzhaft. Aber zu hören, dass dutzende Kinder, die ich früher unterrichtet hatte, durch das Erdbeben ums Leben gekommen sind, war unerträglich“, erzählt Ahmed, während ihm Tränen über das Gesicht laufen.
Nachdem Ahmed und seine Familie ihr Zuhause und ihre Habseligkeiten verloren haben, leben sie nun im Al Hass Camp. Dort sind sie auf die Unterstützung von Hilfsorganisationen angewiesen, die die im Camp lebenden Menschen versorgen. Außerdem benötigt Ahmed durch seine Verletzungen medizinische Hilfe.
Ahmads Spendenaktion bereitet große Freude
Für Ahmeds und andere Familien im Al Hass Camp ist Ahmad Alis Spendenaktion ein Hoffnungsschimmer in dieser schwierigen Zeit. Als Ahmeds Kinder erfuhren, dass die Hygienekits und Lebensmittelpakete von einem Kind aus Deutschland gespendet wurden, strahlten sie vor lauter Freude. Besonders gefreut hat sich die sechsjährige Lina über die Zahnbürste in ihrer Lieblingsfarbe. "Vielen Dank, Ahmed, dass du an uns denkst. Ich hoffe, du kannst uns eines Tages besuchen, damit wir zusammen mit den anderen Kindern hier spielen können", sagt sie.
Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen leistet Malteser International weiterhin Nothilfe für die vom Erdbeben betroffenen Menschen in Syrien und der Türkei. Da jedoch zahlreiche Menschen noch immer mit den Folgen der Katastrophe zu kämpfen haben, wird dringend weitere Hilfe benötigt. Unterstützen Sie jetzt unsere Arbeit. Ihre Spende, egal, wie groß oder klein, bringt Hoffnung für Menschen in Not. Ahmad hat es vorgemacht.
(Juli 2023)