Ernährungssicherheit in Syrien durch Stärkung des Agrarsektors
In Syrien haben der anhaltende Konflikt, die sich verschärfende Wirtschaftskrise und die verheerenden Erdbeben 2023 den Agrarsektor stark beeinträchtigt. Dies erschwert vielen Familien die Sicherstellung ihrer Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit. Die jahrelange Instabilität hat die landwirtschaftliche Produktion, die Vertriebskanäle und den Marktzugang erschwert, was zu Engpässen bei wichtigen Nahrungsmitteln führt. Nach den Erdbeben hat sich die Situation noch verschärft, da die Nachfrage nach Krediten und Finanzdienstleistungen gestiegen ist, um die Folgen der Katastrophe zu bewältigen. Einschränkungen in der landwirtschaftlichen Versorgungskette, wie z. B. Probleme mit den Händlern und unzureichende Ressourcen, behindern jedoch die Verfügbarkeit lebenswichtiger Güter. Waren mit hoher Nachfrage, insbesondere solche, die auf Importe aus Nachbarländern wie der Türkei angewiesen sind, stehen aufgrund von Marktknappheit und Preissteigerungen vor zusätzlichen Herausforderungen. Die Probleme im landwirtschaftlichen Sektor verdeutlichen die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen zur Stärkung der Lebensmittel- und Ernährungssicherheit in Syrien.
Gemeinsam mit den lokalen Organisationen unterstützt Malteser International die Lebensgrundlagen von Landwirtinnen und Landwirten, um den Agrarsektor zu stärken und die Ernährungssituation in Syrien zu verbessern.
Die Ernährungssicherheit in Syrien ist durch eine erhebliche Störung der pflanzlichen und tierischen Nahrungsmittelproduktion bedroht. Dazu gehören Schäden und Verluste am Viehbestand, an landwirtschaftlichen Geräten und an der Infrastruktur wie Gewächshäusern, Bewässerungsanlagen, Lagereinrichtungen sowie Anlagen zur Herstellung von Lebens- und Futtermitteln. Der Rückgang der Nahrungsmittelproduktion hat dazu geführt, dass Haushalte um ihr Einkommen kämpfen und ihre Kaufkraft verlieren. Der Zugang zu Märkten ist schwierig: 7 % der Gemeinden haben keinen Zugang, und es herrscht ein weit verbreiteter Mangel an Nahrungsmitteln und anderen Gütern. Die steigende Nachfrage und zunehmende Marktstörungen in mehreren Gebieten verschärfen die Situation der Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit im Nordwesten Syriens.
Das Programm richtet sich an Landwirtinnen und Landwirte sowie Viehzüchterinnen und Viehzüchter, die weiterhin unter den Folgen der Erdbeben und den daraus resultierenden Herausforderungen im nördlichen Aleppo liegenden Afrin-Distrikt leiden. Die dringende Notwendigkeit besteht darin, die Ernährungssicherheit zu verbessern, gefährdete Gemeinschaften durch nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu stärken und Einkommensquellen wiederherzustellen. Durch einen integrierten und ganzheitlichen Ansatz kann die Widerstandsfähigkeit der betroffenen Gemeinschaften signifikant gesteigert werden.
Unser Ziel ist es, die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit in Syrien zu gewährleisten, indem wir die Lebensgrundlage der Landwirtinnen und Landwirte sowie Viehzüchterinnen und Viehzüchtern zu unterstützen und ihre Widerstandsfähigkeit im Agrarbereich zu stärken.
- Schulungen zu Geschäftsentwicklung, Betriebs- und Finanzmanagement, um Haushalte beim Aufbau kleiner Unternehmen zu unterstützen und ihre Selbständigkeit zu fördern.
- Bereitstellung von Saatgut-Kits (Weizen, Gerste) für Landwirtinnen und Landwirte und Mischfuttermitteln für Viehzüchterinnen und Viehzüchter zur Überbrückung der Futterknappheit im Winter – zur Förderung der Eigenständigkeit und zur Linderung von Not.
Länderinfos
Hauptstadt: Damaskus
Fläche: 185.180 km²
Bevölkerung: ca. 23,23 Mio.
Projektdaten
Finanzierung: Aktion Deutschland Hilft
Partner: Shafak
Projektlaufzeit: November 2024 – Mai 2025