Mohammad Abdul Hamid Daher lebt mit seiner Frau Manal und seinen neun Kindern in einem Camp für Binnenvertriebene in der Nähe von Azaz im Nordwesten Syriens. „Wir sind sehr arm. Das Zelt schützt uns weder vor der Hitze des Sommers noch vor der Kälte des Winters. Es gibt nicht genügend Hilfsgüter und ich kann aufgrund meines Zustands – ich habe mein Gehör verloren – nicht arbeiten. Das macht es für meine Familie und mich sehr schwer, und wir stehen vor vielen Herausforderungen“, berichtet der 49-Jährige.
Die Familie musste aufgrund schwerer Bombardierungen im Jahr 2014 ihre Heimat im östlichen Umland von Aleppo verlassen. Seine Schwerhörigkeit ist nicht die einzige gesundheitliche Herausforderung, der sich die Familie stellen muss: Zwei seiner Kinder haben ebenfalls verschiedene gesundheitliche Probleme. Rahaf, die 13-jährige Tochter, leidet an Knochenverkrümmung, Osteoporose und verzögertem Wachstum. Sohn Alaa, 10 Jahre alt, hat ebenfalls Osteoporose, einen Leistenbruch auf beiden Seiten und abgebrochene Zähne. „Ich weiß nicht, worauf ich mich konzentrieren soll – auf die Versorgung meiner Familie oder auf die Sorge um die Gesundheit meiner Kinder“, sagt Mohammad.
Für die Menschen im Nordwesten Syriens wird es immer schwieriger, Hilfe zu bekommen. Aktuell sind 4,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Im Jahr 2024 steht jedoch weniger als ein Drittel der benötigten Finanzierung zur Verfügung. Die Mittel reichen nicht aus, um alle Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, beispielsweise mit Nahrungsmitteln, sauberem Trinkwasser und annehmbaren Unterkünften zu versorgen.