Köln/DR Kongo. Nur zwei Tage bevor die Weltgesundheitsorganisation das Ende der Ebola-Epidemie in der DR Kongo verkünden wollte, wurde nach 40 Tagen ohne neue Infektionen in der Stadt Beni ein neuer Fall bekannt. In den vergangenen Jahren starben bereits 2.264 Menschen an dem gefährlichen Ebola-Virus, ca. zwei Drittel aller Infizierten. Gleichzeitig breitet sich das Coronavirus auch in der DR Kongo immer weiter aus. Bis heute sind 223 Infizierte gemeldet worden.
„Diese Situation zeigt, wie schwer es gerade in einem Konfliktgebiet ist, eine Epidemie zu beenden. Ein einziger neuer Fall kann zu einer erneuten Ausbreitung führen. Das Gesundheitssystem muss nun an zwei Fronten kämpfen: Gegen das Ebola-und das Coronavirus. In diesem konfliktreichen Land wird das eine große Herausforderung werden. Mit einem so rasanten Anstieg von Corona-Patienten, wie wir es derzeit in Europa erleben, wäre das Gesundheitssystem völlig überfordert. Intensivbetten, Beatmungsgeräte, Schutzmasken: Es mangelt in diesem Land an allem. Eine weitflächige Ausbreitung des Coronavirus wäre für die Menschen eine Katastrophe und würde für viele den Tod bedeuten“ sagt Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung von Malteser International.
Um das kongolesische Gesundheitssystem in der Bekämpfung von Ebola und Corona zu stärken, stattet Malteser International Gesundheitseinrichtungen mit Sauerstoffgeräten und Schutzausrüstungen aus, installiert Handwaschstationen und schult das Gesundheitspersonal. Um die Bevölkerung über die Risiken der Ansteckung aufzuklären, wurde ein Lied für lokale Radiosender komponiert. Darin wird erklärt, wie die Menschen sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen können.
„Die Menschen in den Gesundheitseinrichtungen haben in den vergangenen zwei Jahren während der Ebola-Epidemie vieles dazugelernt, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Diese Erfahrung kommt den Menschen nun, hoffe ich, zugute“, sagt Hansen.
Malteser International leistet bereits seit 1996 vor allem medizinische Hilfe in der DR Kongo.
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