Malteser International und acht weitere Hilfsorganisationen des Bündnisses "Aktion Deutschland Hilft" führen in einem Gemeinschaftsprojekt in Liberia ihre vielfältigen Arbeitsschwerpunkte zusammen, um mit einer Vielzahl von Hilfsmaßnahmen die Grundversorgung der Bevölkerung wieder zu stärken und einen erneuten Ausbruch der Ebola-Epidemie zu verhindern. Die Hilfe konzentriert sich dabei insbesondere auf die Bereiche Aufklärung, Bildung, Gesundheit und die Verteilung von Hilfsgütern.
Im Mittelpunkt stehen großangelegte audio-visuelle Informations- und Aufklärungskampagnen, die helfen sollen, das weiterhin bestehende Misstrauen gegen Gesundheitszentren und Helfer abzubauen. Mit Hilfe von Videoclips, Bildern und Vorträgen erhalten die Menschen sehr anschauliche Informationen über Anzeichen einer Erkrankung und Vorsorgemaßnahmen, die in einer persönlichen Ansprache noch vertieft werden. Menschen, die die Seuche überlebt haben, berichten ebenfalls über ihre Erfahrungen, um Vorurteile abzubauen. Außerdem wird die Bevölkerung über das Radio, Telefonhotlines, Plakate und Informationsbroschüren über Anzeichen der Erkrankung sowie über Vorsorgemaßnahmen unterrichtet.
Durch die hohe Zahl infizierter Ärzte und Krankenpfleger vor allem zu Beginn der Seuche muss ein hoher Ausfall geschulten Personals kompensiert werden. Daher ist die Ausbildung lokaler Gesundheitsberater durch Sanitär- und Hygieneschulungen unerlässlich. Auch die Ausrüstung der Gesundheitseinrichtungen zum Schutz der Mitarbeiter durch Atemschutzmasken, Schutzkleidung und Desinfektionsmaterial ist wichtig. Um die Verbreitung der Seuche einzudämmen, werden Handwaschstationen und Dekontaminierungszentren errichtet.
Da viele Familien aufgrund von Zwangsevakuierungen ihre Ländereien oder ihr persönliches Hab und Gut aus Hygienegründen vernichten mussten, werden Landwirte mit Saatgut versorgt, um die Nahrungsmittelversorgung langfristig wieder herzustellen, und Hilfspakete mit Moskitonetzen, Schlafmatten, Hygieneartikeln, Bettzeug und Desinfektionsmitteln verteilt.
Einige haben ganze Familien durch die Krankheit verloren, viele Kinder sind verwaist. Die psychosoziale Unterstützung der Überlebenden ist daher essentiell und soll auch vor Stigmatisierung und Diskriminierung nach einer überstandenen Infektion schützen.