Köln: Malteser International hat 58 der insgesamt 250 freiwilligen Selbstverpflichtungen (Commitments), die anlässlich des ersten humanitären Weltgipfels Ende Mai in Istanbul erarbeitet wurden, unterzeichnet. Wichtige Punkte sind für Malteser International u. a. die Stärkung der lokalen, einheimischen Partnerorganisationen, bessere Frühwarnsysteme für Krisen und Katastrophen und eine bessere Einbindung von Menschen mit Behinderungen.
„Die meisten Organisationen, mit denen wir sprechen konnten, sind in Bezug auf die Ergebnisse des Gipfels vorsichtig optimistisch. In jedem Fall aber hat die Veranstaltung für neue Impulse in der humanitären Hilfe gesorgt“, zieht Sid Johann Peruvemba, stellvertretender Generalsekretär von Malteser International, ein erstes Fazit. „Es wurden einige sehr gute Ideen vorgestellt, die nun umgesetzt werden müssen. Mit Blick auf den Umsetzungsprozess sind wir gerade am Startpunkt, nicht am Ziel.“
Die freiwilligen Selbstverpflichtungen stellen neben dem „Grand Bargain“, einem Pakt der wichtigsten Geberländer und -institutionen sowie der relevanten UN-Einrichtungen, der Rotkreuz- und Roter Halbmond-Bewegung und internationaler Netzwerke von Nichtregierungsorganisationen für mehr Effizienz der humanitären Hilfe, die wesentlichen Ergebnisse des Gipfels dar. Anders als beispielsweise beim Weltklimagipfel handelt es sich bei den freiwilligen Selbstverpflichtungen jedoch nicht um ein verbindliches, von den UN-Mitgliedstaaten unterzeichnetes Dokument. Die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen stellt entsprechend eine große Herausforderung dar. „Momentan gibt es keinen Umsetzungsplan für die beschlossen Reformen und keinen etablierten Monitoring-Prozess. Es liegt nun an den Institutionen und den Organisationen selbst, diese voranzubringen“, sagt Peruvemba.
In Zukunft möchte Malteser International gemeinsam mit dem Souveränen Malteserorden die Rolle religiöser Akteure in der humanitären Hilfe weiter entwickeln und stärken. Ein Thema, das beide Organisationen bereits auf dem Weltgipfel und im vorangegangenen dreijährigen Konsultationsprozess auf die Agenda setzten. „Das Momentum des Weltgipfels wollen wir weiter nutzen. Es liegt jetzt an uns, die Ideen und Verbesserungen umzusetzen“, so Peruvemba.
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