Lolim/Uganda. Die Impact Building Solutions Foundation (IBSF) hat am Donnerstag, den 22. August, eine Fabrik zur Herstellung von Reisstrohpaneelen in der Ortschaft Lolim, Uganda, eröffnet. Reisstrohpaneele dienen als Baumaterial, sie sind CO2-neutral in der Produktion, energiesparend und ausgesprochen stabil. Unterstützt wurde IBSF beim Bau der Fabrik von Malteser International. Die Organisation ist in Uganda eine strategische Partnerschaft mit dem Sozialunternehmen eingegangen.
Bei der Eröffnung der Reisstrohfabrik waren unter anderem Vertreter der Ministerien für Norduganda, der deutsche Botschafter und der Präsident von Malteser International Europa, Douglas Graf von Saurma-Jeltsch anwesend. „Für uns ist diese strategische Partnerschaft mit einem Sozialunternehmen ein neuer Weg, um den Menschen in Uganda zu helfen. Es gibt mittlerweile viele Initiativen, die mit einem unternehmerischen Ansatz versuchen, soziale Probleme zu lösen. Dieses Projekt hat zwei besonders positive Effekt in der Region: Erstens reduziert es, als Alternative zu der gerade im ländlichen Bereich weit verbreiteten Bauweise mit irregulär gebrannten Torfziegelsteinen, die Umweltbelastung. Zweitens entstehen durch den Bau der Fabrik, in der Produktion und auch in den geplanten Bauprojekten Arbeitsplätze für die Menschen in der Region", sagt Saurma-Jeltsch.
In Zusammenarbeit mit Malteser International wurden bereits einige Gebäude mit dem Baumaterial Reisstrohpaneele errichtet, darunter ein Schulanbau in der Rhino Camp High School, ein Teamhaus für die Mitarbeiter von Malteser International im Rhino Camp und ein Trainingszentrum am Lubaga Hospital Kampala. „Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Das Klima in den Räumen ist besser, als in anderen Häusern. Wichtig ist uns vor allem, dass wir mit dem Baumaterial die Umwelt schonen und einen Weg gefunden haben, nachhaltig zu bauen", so Saurma-Jeltsch.
Rund 1.000 neue Arbeitsplätze für Menschen in der Region
Reisstroh ist ein Abfallprodukt, das in der Regel nach der Ernte verbrannt wird, was entsprechend hohe CO2-Emissionen erzeugt. Als Baustoff wird es nun für die Produktion der Paneele und ihre Verarbeitung im Baugewerbe genutzt. Die Produktion der Reisstrohpaneele bietet eine umweltschonende Alternative zur in Uganda vorherrschenden Ziegelsteinbauweise, die große Mengen an Brennholz und Wasser verbraucht und für massive Zerstörungen der natürlichen Umwelt verantwortlich ist. Bei der Produktion der Strohpaneele können hingegen jährlich bis zu 11.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
Die Fabrik zur Herstellung der Reisstrohpaneele liegt im Nordwesten Ugandas in der Ortschaft Lolim. In Uganda leben mehr als 1,3 Millionen Flüchtlinge, vor allem aus dem Südsudan. „Malteser International unterstützt seit vielen Jahren die Flüchtlinge aus dem Südsudan im Norden Ugandas in den Bereichen Wasserversorgung und Gesundheit. Viele der Flüchtlinge werden dauerhaft in der Region bleiben – es braucht also jetzt Arbeitsplätze", sagt Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung bei Malteser International. Geplant ist, dass in Zukunft bei voller Auslastung der Fabrik rund 100 Menschen in der Fertigung Arbeit finden und 900 weitere in den Bauprojekten beschäftigt werden können.