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Kolumbien: Flüchtlingskrise spitzt sich weiter zu

In der Region La Guajira in Kolumbien ist Malteser International gemeinsam mit den kolumbianischen Maltesern in der Gesundheitsversorgung tätig. Foto: Malteser International/Malteser Colombia

Nach der Wahl in Venezuela und dem Sieg des amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro, fliehen noch immer tausende Menschen täglich in das benachbarte Kolumbien. Die Wirtschaftskrise in dem sozialistischen Staat spitzt sich weiter zu. Die Menschen können sich selbst Grundnahrungsmittel kaum noch kaufen. Die Regale vieler Supermärkte sind leer. Hinzu kommt, dass die Preise so gestiegen sind, dass sich die Venezolaner selbst verfügbare Lebensmittel nicht mehr leisten können. Die Inflationsrate liegt im Vergleich zum vergangenen Jahr bei 14.000 Prozent.

„Die erneute Wahl von Präsident Maduro hat den Menschen keine Hoffnung darauf gegeben, dass sich die wirtschaftliche Situation in ihrer Heimat bald verbessern wird. Ein Ende der Flüchtlingskrise, die in ihrem Ausmaß schon jetzt eine der größten der vergangen Jahre in Lateinamerika überhaupt ist, ist nicht in Sicht“, sagt Jelena Kaifenheim, Referentin für Lateinamerika von Malteser International.

Kolumbien kämpft selbst mit politischen Schwierigkeiten und ist auf die rund eine Million zusätzlichen Menschen aus Venezuela nicht eingestellt. Das nach über 50 Jahren Bürgerkrieg im November 2016 verhandelte Friedensabkommen zwischen der Regierung und der FARC Guerilla ist nach der Präsidentschaftswahl am vergangenen Wochenende wieder ins Wanken geraten. Der konservative Kandidat Iván Duque hat bereits angekündigt, dass er das Friedensabkommen neu verhandeln wird. Er gewann die erste Wahlrunde, Mitte Juni wird es zu einer Stichwahl kommen. Experten fürchten nun, dass der derzeitige Waffenstillstand zwischen Regierung und FARC Guerilla in Kolumbien nicht lange halten wird. Dies erschwert auch die Arbeit der Hilfsorganisationen. 

„Die Sicherheitslage wird immer schwieriger. Solange es keine neue Regierung gibt und der Frieden mit den Guerillagruppen nicht sicher ist, nutzen bewaffnete Gruppierungen den rechtsfreien Raum und versuchen die fehlende staatliche Präsenz in einigen Gebieten zu füllen. So hat sich auch die Sicherheitslage sehr verschlechtert und besonders in La Guajira, wo wir arbeiten, kommt es immer wieder zu gewaltsamen Vorfällen. Wir haben die Mitarbeiter unseres lokalen Partners mittlerweile in Sicherheitsfragen geschult, damit sie wissen, wie sie sich in gefährlichen Situationen verhalten sollten. Die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Partner steht für uns immer an erster Stelle“, sagt Kaifenheim.

Als eine der ersten internationalen Hilfsorganisationen startete Malteser International in Absprache mit den lokalen Behörden im Department La Guajira bereits im März, mit einer medizinischen Grundversorgung für die ankommenden Venezolaner in Riohacha und einigen Nachbardörfern. Mobile Gesundheitsteams behandeln die Menschen und versorgen sie mit Hygienekits. An unterernährte Kinder und schwangere Frauen verteilen die Mitarbeiter Zusatznahrung.

Seit drei Jahren arbeitet Malteser International in Kolumbien in enger Kooperation mit der lokalen Assoziation des Malteserordens und lokalen Partnern in der Region La Guajira in Kolumbien. Schwerpunkte der Arbeit sind die ländliche Entwicklung und der Aufbau einer besseren Gesundheitsversorgung.

Weitere Informationen zu unseren Projekten in Kolumbien erhalten Sie hier.

Ihr Kontakt

Katharina Kiecol
+49-(0)221-9822-7181
Email: katharina.kiecol(at)malteser-international.org

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