Am 2. Februar startete Malteser International in den Regionen La Guajira und Magdalena Aufklärungskampagnen und Präventionsmaßnahmen gegen das in Kolumbien besonders stark verbreitete Zika-Virus. Das Virus wird von Mücken übertragen und steht im Verdacht, Nerven- und Hirnschädigungen sowie bei einer Infektion von Schwangeren Schädelfehlbildungen der Babys auszulösen.
„Wir konzentrieren uns zunächst darauf, eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern, indem wir die Bevölkerung darüber informieren, wie sie sich vor einer Infektion schützen können“, so Amerika-Referentin Jelena Kaifenheim. In den beiden weit entlegenen und extrem armen Regionen, in denen Malteser International seit 2014 tätig ist, gibt es kaum Gesundheitseinrichtungen, wo Patienten, die sich mit dem Virus infiziert haben, behandelt werden können. Daher sind Aufklärung und Prävention von größter Bedeutung. „Zudem sollen die Familien, insbesondere jene mit schwangeren Frauen, Vorsorge-Kits mit Moskitonetzen, Mückenschutzmittel und Insektenspray erhalten“, so Kaifenheim.
Aufgrund der großen Dürre in der Region ist die Gefahr einer Infektion der Bewohner besonders hoch. „Das stehende Wasser in den Flüssen und die in den Familien offen gelagerten Wasservorräte bilden ideale Brutstätten für die Mücken“, erklärt Kaifenheim. „Eine Blumenvase, ein Wasserglas auf dem Nachttisch oder sogar eine Zisterne können gefährlich werden.“ Malteser International hat daher Flyer und weitere Informationsmaterialien drucken lassen, um der Bevölkerung die Risiken bewusst zu machen. „Ganze Dörfer müssen mit Sprühmitteln desinfiziert werden, um die Gemeinden vor einer weiteren Verbreitung zu schützen.“
Bei der Bekämpfung des Zika-Virus arbeitet Malteser International eng mit der kolumbianischen Assoziation des Malteserordens und den lokalen Gesundheitsbehörden zusammen. Derzeit prüfen die Malteser weitere Möglichkeiten, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern und infizierte Kolumbianer zu behandeln.
Aufgrund der Zika-Epidemie in Süd- und Mittelamerika rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 1. Februar 2016 den weltweiten Gesundheitsnotstand aus. Schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen haben sich bisher infiziert. Das Virus war 2013 erstmals in Französisch-Polynesien und 2015 in Brasilien dokumentiert worden und breitete sich seither in 25 Ländern aus. Besonders stark betroffen sind Brasilien, Venezuela und Kolumbien. Die Eindämmung der Epidemie hat für Gesundheitsbehörden und internationale Organisationen oberste Priorität.
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