Jerusalem-Rom-Köln. Seine Seligkeit Pierbattista Kardinal Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, ist heute in Gaza eingetroffen und hat die Pfarrei der Heiligen Familie besucht. Zusammen mit Seiner Seligkeit war Fra' Alessandro de Franciscis, Großhospitalier des Souveränen Malteserordens. Begleitet wurde die kleine Delegation von Pater Gabriele Romanelli, Pfarrer von Gaza. Sie trafen sich mit Menschen vor Ort, um ihnen Mut zu machen und eine Botschaft der Hoffnung, Solidarität und Unterstützung zu überbringen. Kardinal Pizzaballa stand der Messe in der Pfarrkirche mit der örtlichen Gemeinde vor und besuchte die orthodoxe Kirche St. Porphyrius, wo er mit Bischof Alexios und der Gemeinde zusammentraf.
Der Besuch ist auch die erste Etappe einer gemeinsamen humanitären Mission des Lateinischen Patriarchats und des Souveränen Malteserordens, die darauf abzielt, der Bevölkerung in Gaza lebensrettende Nahrungsmittel und medizinische Hilfe zukommen zu lassen.
Eine Vereinbarung über die gemeinsame Mission wurde am 14. Mai zwischen den Parteien unterzeichnet und wird vom Lateinischen Patriarchat von Jerusalem und dem Souveränen Malteserorden sowie dessen weltweiter Hilfsorganisation Malteser International und anderen Partnern durchgeführt.
Zum Abschluss zelebrierte Kardinal Pizzaballa mit der katholischen Gemeinde eine Messe und feierte auf diese Weise die Rückkehr von Pater Gabriel Romanelli, zu seiner Gemeinde in Gaza, die er aufgrund des Krieges verlassen musste.
Ansprechpartner für Interviews:
Fra’ Alessandro de Franciscis, Großhospitalier des Souveränen Malteserordens:
Marianna Balfour, Direktorin für Kommunikation, Souveräner Malteserorden, m.balfour(at)orderofmalta.int /+39 (0) 06.67581.341
Dr. Thomas Weiss, Leiter der Abteilung Naher Osten bei Malteser International, derzeit im Einsatz in Jerusalem:
Kathrin Münker, Leitung Kommunikation, Malteser International, kathrin.muenker(at)malteser-international.org / +49 (0)221 9822-7180
Die langjährige Präsenz des Malteserordens im Heiligen Land
Die Präsenz des Malteserordens im Heiligen Land ist tief verwurzelt. Er wurde im 11. Jahrhundert in Jerusalem mit dem Auftrag gegründet, sich um Pilger jeglichen Glaubens und jeglicher Herkunft, Religion, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht oder politischer Überzeugung zu kümmern. Der Leitspruch "Tuitio Fidei, Obsequium Pauperum" oder "Zeugnis des Glaubens und Hilfe für die Armen" leitet die Arbeit des Ordens seit über neun Jahrhunderten. Heute ist der Orden in 120 Ländern weltweit vertreten und bleibt dabei unpolitisch, neutral und unparteiisch.
Der Malteserorden ist weiterhin im Heiligen Land tätig und betreibt ein Entbindungskrankenhaus in Bethlehem, in dem jedes Jahr über 4.500 Babys geboren werden. Es ist das einzige Krankenhaus in der Region, das über eine neonatologische Intensivstation verfügt. Seit 1990 wurden hier mehr als 100.000 Babys geboren, einige davon in einer Schwangerschaftswoche von weniger als 32 Wochen. Das Holy Family Hospital versorgt ein Einzugsgebiet von einer Million Menschen und ist ein wichtiges Referenzkrankenhaus für die Gesundheit von Frauen und Kindern in der Region. Das Personal setzt sich aus christlichen und muslimischen Ärzten und Krankenschwestern zusammen.
Die Präsenz des Malteserordens im Heiligen Land zeigt sich auch in den umfangreichen Hilfsprojekten, die im Libanon durchgeführt werden. Mehr als 10 medizinische Kliniken sind in Betrieb, um den Bedürftigsten in verschiedenen Gebieten des Landes zu helfen. Viele der Projekte werden in enger Zusammenarbeit mit den sunnitischen, schiitischen und drusischen Gemeinschaften durchgeführt. Der Malteserorden verfügt auch über besondere Erfahrung in der Hilfe und Unterstützung von Geflüchteten und Binnenvertriebenen in Kriegsgebieten, einschließlich der Ukraine, wo er in über 70 Städten aktiv ist, und humanitäre Hilfe und psychosoziale Unterstützung leistet.
Erfahren Sie mehr über unsere Nothilfe in Gaza.
Der Souveräne Malteser Ritterorden vom Heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta, um das Jahr 1048 in Jerusalem gegründet, ist ein primäres Völkerrechtssubjekt und ein katholischer religiöser Laienorden. Seine Aufgabe ist es, den Glauben zu bezeugen und den Armen und Kranken zu dienen. Heute ist der Malteserorden vor allem im Bereich der sozial-medizinischen und humanitären Hilfe tätig und in über 120 Ländern präsent. Gemeinsam mit 13.500 Mitgliedern arbeiten 95.000 Freiwillige, die von rund 52.000 Ärzten, Krankenschwestern und Sanitätern unterstützt werden. Der Orden betreibt Krankenhäuser, medizinische Zentren, Ambulanzen, Einrichtungen für ältere und behinderte Menschen, Zentren für unheilbar Kranke sowie soziale und psychologische Betreuungsprojekte für Migranten und Flüchtlinge.
Malteser International, das internationale Hilfswerk des Malteserordens, leistet Not- und Katastrophenhilfe und begleitet den notwendigen Wiederaufbau in über 130 Projekten in 36 Ländern weltweit. Malteser International unterstützt Menschen in Not, unabhängig von Religion, politischer Überzeugung, Herkunft oder Geschlecht, und arbeitet nach den humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit.
Der Malteserorden ist neutral, unparteiisch und unpolitisch. Er unterhält diplomatische Beziehungen zu 113 Staaten, offizielle Beziehungen zu 6 weiteren Staaten und Botschafterbeziehungen zur Europäischen Union. Er hat ständigen Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen und ist in den wichtigsten internationalen Organisationen vertreten. Seit 1834 hat die Regierung des Souveränen Malteserordens ihren Sitz in Rom. Der 81. Großmeister ist Fra' John Dunlap.