Impfstoffe müssen weltweit zur Verfügung stehen
Köln. Während in Ländern wie Deutschland, Großbritannien und den USA bereits seit Ende Dezember mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen wurde, ist die Mehrheit der Bevölkerung im globalen Süden von einem Impfstart weit entfernt. Es fehlen vor allem die finanziellen Mittel für arme Länder. Die Zahl der Hungernden nimmt aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie weltweit stark zu.
Gemeinsam mit internationalen Hilfsorganisationen, Regierungen und Pharmaunternehmen hat die WHO mit der Organisation COVAX die Grundlage dafür gelegt, Impfstoffe weltweit gerecht zu verteilen.
„Das Problem ist aber, dass dieses Programm unterfinanziert ist. Die Bundesregierung und die EU haben zwar bereits Geld zur Verfügung gestellt, doch es reicht bei weitem noch nicht aus, um die Menschen in Ländern wie im Südsudan und der DR Kongo an den Impfstoffen teilhaben zu lassen. Gleichzeitig sind aber gerade diese Menschen besonders hart von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Dies liegt vor allem an den Einschränkungen und den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie“, sagt Annette Wächter-Schneider, Programmdirektorin von Malteser International.
Bereits vor einigen Wochen warnten die Vereinten Nationen davor, dass in diesem Jahr die Anzahl der Menschen, die auf Hilfe angewiesen sein wird, um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen wird. 235 Millionen Menschen werden 2021 nach Schätzungen der Vereinten Nationen von Hunger bedroht sein.
„Dieser extreme Anstieg des Hungers weltweit ist durch die Pandemie entstanden. Es ist also gerade jetzt wichtig, diese Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren und die humanitäre Hilfe deutlich zu verstärken. Wir müssen jetzt mehr helfen: Hunger bekämpfen und allen Ländern Zugang zu Impfstoffen ermöglichen, damit sich die bereits hoch kritische Situation nicht noch weiter verschärft“, so Wächter-Schneider.
„Wir können diese Pandemie nur besiegen, wenn wir die ganze Welt im Blick behalten. Ansonsten wird das Virus seinen Weg immer wieder in den globalen Norden finden. Dies sollte allen Regierungen klar sein, die darüber entscheiden, wie hoch ihre finanzielle Unterstützung für einen weltweiten Zugang zu den Impfstoffen ausfällt“, sagt Wächter-Schneider.
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