Der jährliche Monsun in Bangladesch hat begonnen und droht mit zunehmenden Regenfällen in den kommenden Wochen die Situation hunderttausender Rohingya-Flüchtlinge deutlich zu verschlechtern. Jedes Jahr zwischen April und September wird der Golf von Bengalen von schweren Wirbelstürmen und sintflutartigen Regenfällen heimgesucht. Für die 850.000 Flüchtlinge in dem Mega-Camp bei Cox’s Bazar im Südosten des Landes könnte der Monsun besonders gefährliche Folgen haben: „Wir gehen davon aus, dass die sehr einfachen Unterkünfte, die in der Regel nur aus Bambusstangen und Plastikplanen bestehen, dem Regen und den Stürmen kaum standhalten werden. Die Zelte haben keine Böden und stehen direkt auf der Erde, die sich bei Regen schnell in Schlamm verwandeln wird. Das Mega-Camp der Flüchtlinge ist auf Hänge gebaut und wir befürchten, dass Schlammlawinen auf dem Weg in die Täler alles mit sich reißen werden“, sagt Cordula Wasser, Leiterin der Asienabteilung bei Malteser International.
In speziellen Trainings werden die Helfer vor Ort nun auf die Evakuierung und die Absicherung der Gebäude vorbereitet. Die dreiwöchige Schulung übernehmen erfahrene Mitarbeiter der lokalen Partnerorganisation von Malteser International sowie ein Mitarbeiter der bangladeschischen Katastrophenschutzbehörde. Nach dem Seminar werden die Teilnehmer ihre Kenntnisse an weitere Mitarbeiter weitergeben.
Zusätzlich werden die Böden und Außenwände der Gesundheitsstationen, die von Malteser International unterstützt werden, stabilisiert, um die Einsturzgefahr zu verringern und matschige Böden in den Behandlungsräumen zu vermeiden.
„Es ist natürlich schwierig abzusehen, was da genau auf unsere Mitarbeiter und die Flüchtlinge zukommt. Aber wir versuchen schon jetzt, uns und die Flüchtlinge so gut wie möglich vorzubereiten. Diese Menschen haben in der Regel bereits alles verloren, als sie aus Myanmar fliehen mussten. Wir versuchen ihnen nun zu helfen, damit während des kommenden Monsuns nicht auch noch ihre letzten Habseligkeiten weggespült werden und Krankheiten ausbrechen“, sagt Cordula Wasser.
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