Köln/Yangon. Auch Tage nach dem schweren Erdbeben in Myanmar zeichnet sich das gesamte Ausmaß der Zerstörung nur langsam ab. Aus der Stadt Sagaing, nahe des Epizentrums, berichten lokale Rettungskräfte, dass jedes dritte Haus eingestürzt ist (WHO). Der Mangel an Lebensmitteln, sauberem Wasser und Medikamenten nimmt zu, ebenso wie die Zahl der Toten und Verletzten. Die Militärregierung hat bisher über 3.000 Todesfälle bestätigt, mehr als 4.700 Verletzte und Hunderte, die noch vermisst werden. Es ist wahrscheinlich, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegt. Die Kommunikation vor allem aus entlegeneren Gebieten ist unter anderem aufgrund beschädigter Infrastruktur stark eingeschränkt.
Viele Krankenhäuser wurden während des Erdbebens beschädigt, das medizinische Personal ist vielfach von den Folgen des Bebens persönlich betroffen. Die medizinische Versorgung für die zahlreichen Verletzten ist daher nur unzureichend möglich. Das Gesundheitssystem wird zudem durch die steigende Zahl von Patientinnen und Patienten mit Infektionskrankheiten belastet, die sich durch verunreinigtes Wasser und die mangelnde Sanitärversorgung ausbreiten.
Dazu kommt die derzeit herrschende extreme Hitze mit Temperaturen bis zu 38 Grad Celsius. Zahllose Menschen kampieren im Freien, aus Angst vor weiteren Nachbeben und weil Häuser weitgehend zerstört wurden. Unzureichender Schutz vor der Hitze und Wassermangel sorgen für ein hohes Risiko für Hitzschlag und Herzversagen, vor allem unter älteren Menschen und Kindern. Viele Kinder sind zudem nach UN-Reporten von ihren Familien getrennt worden und daher besonders gefährdet.
Verschiedene Nothilfeteams von Malteser International und Partnerorganisationen sind in den vergangenen Tagen aus allen Landesteilen im Erdbebengebiet eingetroffen. Sie unterstützen die betroffenen Menschen mit medizinischer Versorgung und Medikamenten, sowie sauberem Trinkwasser, Hygiene- und Sanitärversorgung. sowie psychosozialer Betreuung. WASH-Teams (Wasser, Sanitär, Hygiene) bereiten sauberes Trinkwasser auf, arbeiten an der Reparatur beschädigter Wasserleitungen, dem Bau von Notfalllatrinen und der Verteilung von Seife und Wasserreinigungs-Tabletten. Hilfspakete mit Hygieneartikeln, Pflegeartikeln für Babys, Regenwassersammelsets zur Trinkwassergewinnung, Zeltplanen und Seilen sowie Haushaltswaren zur Essenzubereitung werden landesweit in mehreren Regionen über unsere Partnerorganisationen an besonders betroffene Haushalte verteilt.
Wegen der großen logistischen und politischen Herausforderungen setzt Malteser International auf die enge Zusammenarbeit mit lokalen Strukturen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, um die Hilfe effizient und direkt zu den notleidenden Menschen zu bringen.
Ihre Hilfe zählt! Unterstützen Sie die vom Erdbeben betroffenen Menschen und helfen Sie uns, ihre Not zu lindern. Jede Spende macht einen Unterschied.