Anlässlich seiner Teilnahme an dem von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon initiierten Weltgipfel für Humanitäre Hilfe (World Humanitarian Summit) 2016 in Istanbul lädt der Souveräne Malteserorden im Vorfeld zu einem Symposium mit dem Titel “Religionen gemeinsam für die Humanitäre Hilfe” ein. Experten, Akademiker und Vertreter verschiedener Religionen und Kirchen kommen am 27. Mai am Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf zu einem eintägigen Austausch zusammen. Dabei wird es insbesondere um den Beitrag glaubensbasierter Organisationen in Krisenregionen sowie die Rolle der Religionen bei Versöhnung und Vertrauensbildung gehen.
Malteser International, das Hilfswerk des Malteserordens für weltweite humanitäre Hilfe, ist mit seiner fast 60-jährigen Erfahrung stark in die inhaltliche Ausrichtung des Symposiums eingebunden und liefert Praxisbeispiele und Beiträge zur Debatte.
Ziel des Symposiums wird es sein, die Verbindung zwischen Religion und Konflikt zu untersuchen. Insbesondere wird es auch um die Frage gehen, wie Religionen und im Bereich der humanitären Hilfe tätige glaubensnasierte Organisationen den von Konflikten betroffenen Menschen besser helfen und sie besser schützen können. Außerdem soll erörtert werden, wie Gewalt vermieden und Versöhnung herbeigeführt werden können.
Die Zivilbevölkerung ist heute in verhältnismäßig hohem Maß Ziel und Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen. Vor hundert Jahren waren 90 Prozent der Opfer Angehörige des Militärs, heute sind es zu 90 Prozent Zivilisten. Die zunehmend schwierige Aufgabe, humanitäre Hilfe für die von bewaffneten Konflikten Betroffenen zu leisten und die Schwächsten zu schützen, ist ein zentrales Element des Auftrags des Souveränen Malteserordens. Glaubensbasierte Hilfswerke gehören oft zu den ersten, die vor Ort sind, und zu den letzten, die die Krisenregion verlassen. Daher genießen sie ein besonders großes Vertrauen der Bevölkerung vor Ort. Dennoch werden die Werte der Religion, welche die Grundlage für Versöhnung und Frieden bilden, allzu oft im Streben nach Macht und Profit missbraucht.