Köln/Brüssel. Nach der dritten Syrien-Konferenz in Brüssel ruft Malteser International dazu auf, neben der Fortführung der humanitären Hilfe auch die zivilgesellschaftliche Entwicklung Syriens zu unterstützen. „Für einen Friedensprozess braucht Syrien nicht nur politische und ökonomische Entwicklung, sondern auch eine starke zivile Identität. Wir müssen die stärken, die Kriegswirren und Diktatur getrotzt und Menschenleben gerettet haben. In Syrien hat sich durch die humanitäre Arbeit vieler syrischer Akteure ein neuer Zusammenhalt entwickelt, der über religiöse und ethnische Grenzen hinausgeht. Diese Menschen müssen die Nachkriegsgesellschaft mitprägen“, fordert der Programmleiter von Malteser International, Sid Peruvemba.
Die Stärkung zivilgesellschaftlicher Organisationen sei ein erster Schritt, um eine soziale Bewegung zu befördern, die sich in Zukunft besser gegen Unrecht stellen kann, ist Peruvemba überzeugt.
Peruvemba, der in Brüssel die Geberkonferenz verfolgte und am zivilgesellschaftlichen Dialogforum teilnahm, blickt auch auf die in Deutschland lebenden Syrer, die über eine Rückkehr nachdenken: „Wichtig für eine friedliche Zukunft in Syrien ist es ebenso, wie wir in der EU mit den syrischen Flüchtlingen umgehen. Wenn wir ihnen hier mit Toleranz und Mäßigung begegnen, dann tragen wir dazu bei, dass die Rückkehrer diese Werte in ihrer Heimat wieder mit neuem Leben füllen und stark machen, gegen diktatorische Regime“, so Peruvemba.
Neben den Zusagen weiterer finanzieller Hilfen standen auch die Bedingungen für eine Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat zur Debatte. „Auch wenn viele Syrer gerne in ihre Heimat zurückkehren möchten, sind die Voraussetzungen dafür noch nicht geschaffen“, sagt Peruvemba. Zwar sei der Krieg in Syrien entschieden, aber in einigen Teilen des Landes werde nach wie vor gekämpft. Zurzeit sind zwölf Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Hälfte der Bevölkerung ist nach wie vor auf der Flucht.
Mitte März jährt sich der Beginn des Krieges zum achten Mal. Malteser International leistet seit 2012 humanitäre Hilfe in Syrien und unterstützt insgesamt neun Gesundheitszentren, drei Krankenhäuser, zwei Blutbanken und eine Produktionsstätte für medizinischen Sauerstoff in Nord-West-Syrien.
„Weil Fasten zählt“: Unter diesem Motto sammelt Malteser International während der Fastenzeit Spenden für Syrien und fordert die Menschen dazu auf, in der Fastenzeit auf eine Mahlzeit zu verzichten und das gesparte Geld für die Projekte in Syrien zu spenden.
Achtung Redaktionen:
Sid Peruvemba, Programmleiter von Malteser International,
Janine Lietmeyer, Leiterin der Regionalabteilung Nahost bei Malteser International,
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