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Syrien: Grenzübergang für die Hilfslieferungen muss geöffnet bleiben

Sollte der Grenzübergang nach Syrien für die UN geschlossen werden, würde dies im Norden des Landes eine humanitäre Katastrophe nach sich ziehen. Foto: HiH/Malteser International

Köln. Am 10. Januar droht eine erneute Schließung des letzten Grenzübergangs für Hilfsgüter der UN zwischen Syrien und der Türkei. Dann läuft die Resolution 2642 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen aus, die es erlaubt, lebensrettende humanitäre Hilfe von jenseits der türkischen Grenze nach Nordwestsyrien zu liefern. Malteser International warnt davor, dass dies eine humanitäre Katastrophe zur Folge haben würde. „Wenn die Resolution nicht verlängert wird, werden die Folgen für 4,1 Millionen Menschen in den nicht von der Regierung kontrollierten Gebieten katastrophal sein. Wenn die Grenze für UN-Hilfslieferungen geschlossen werden sollte, wird sich der Druck auf die internationalen und lokalen Hilfsorganisationen enorm vergrößern und diese Lücke werden wir nicht füllen können“, sagt Dr. Thomas Weiß, Leiter der Nahostabteilung von Malteser International.

Im Nordwesten Syriens, in der Region Idlib, sind derzeit mehr als vier Millionen Menschen dringend auf Hilfe angewiesen. Besonders schwierig ist die Situation für die rund 1,8 Millionen Binnenvertriebenen, die im Nordwesten in den provisorischen Flüchtlingscamps leben. Rund 79 Prozent der Menschen leiden hier unter Unterernährung.

„Nach beinahe 12 Jahren Krieg hat sich die Situation für die Menschen in Syrien in den vergangenen Monaten noch einmal verschlechtert. Seit dem Ausbruch von Cholera im September vergangenen Jahres gab es mehr als 60.000 Verdachtsfälle, rund 100 Menschen sind bereits an den Folgen der Erkrankung gestorben. Eine Schließung der Grenze würde auch die medizinische Versorgung der Menschen weiter verschlechtern“, sagt Weiß.

Erst im vergangenen Juli war es zu einer kurzzeitigen Schließung des Grenzübergangs gekommen, nachdem Russland im UN-Sicherheitsrat sein Veto eingelegt hatte. Nach langen Verhandlungen konnte der Übergang für weitere sechs Monate geöffnet werden, doch in der kommenden Woche könnte es erneut zu einer Schließung kommen.  
Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen unterstützt Malteser International seit 2012 Krankenhäuser, Basisgesundheitszentren und mobile medizinische Teams in Syrien. Außerdem werden Hilfsgüter wie Medikamente, Decken, Matratzen und Hygieneartikel verteilt und die Wasser-, Sanitär- und Hygiene-Versorgung innerhalb der Camps verbessert.

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