Köln/Port-au-Prince. Nachdem der haitianische Interims-Premierminister Ariel Henry zurückgetreten ist, eskaliert die Gewalt in Haiti. Banden haben die Macht in der Hauptstadt Port-au-Prince weitestgehend übernommen und vergewaltigen, kidnappen, morden und terrorisieren die Menschen. Zahlreiche Diplomaten verließen das Land, auch der deutsche Botschafter. Nach Angaben der Vereinten Nationen leben rund 362.000 Menschen innerhalb ihres Landes auf der Flucht.
„Unsere Arbeit wird täglich schwieriger, aber wir bleiben vor Ort und an der Seite der Menschen“, sagt Yolette Etienne, Partner- und Programmkoordinatorin von Malteser International in Port-au-Prince. „Die Menschen, die vor der Gewalt fliehen, hausen mit ihren Kindern in Port-au-Prince auf der Straße. Es gibt keinen sicheren Ort in der Stadt für sie, weil die Banden die Straßen regieren. Unsere Hilfe für die Menschen wird immer schwieriger, weil die Transportwege nicht sicher sind, weil seit Monaten die Preise für Benzin, für Medikamente, eigentlich für alles steigen. Das bedeutet ganz praktisch, dass wir mit dem Geld, das uns zur Verfügung steht, immer weniger unterernährte Kinder mit Zusatznahrung versorgen können. Das macht mich oft so hilflos. Aber ich bin Haitianerin. Ich lebe hier und ich werde, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen, auch weiterhin an der Seite meiner Landsleute stehen. Und ich hoffe auf die Solidarität der Menschen, damit sie uns jetzt nicht dem Chaos überlassen und an unserer Seite stehen."
Seit dem Erdbeben im Jahr 2010 ist Malteser International in Haiti tätig. Nach anfänglicher Nothilfe und Unterstützung beim Wiederaufbau konzentriert sich die Unterstützung heute angesichts der Ernährungskrise in Haiti auf Ernährungshilfe für unterernährte Kinder und schwangere Frauen, sowie langfristige Ernährungssicherung und Schaffung von Einkommensmöglichkeiten besonders für Frauen.
Achtung Redaktion:
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Yolette Etienne (Englischsprachig) Partner- und Programmkoordinatorin von Malteser International in Port-au-Prince und
Jelena Kaifenheim, Programmleiterin für Malteser International Amerikas stehen für Interviews und O-Töne zur Verfügung.
Vermittlung: +49 (0)221 9822- 7181, katharina.kiecol@malteser-international.org
Die Menschen in Haiti sind dringend auf Spenden angewiesen.
Malteser Hilfsdienst e. V.
IBAN: DE10 3706 0120 1201 2000 12
S.W.I.F.T.: GENODED 1PA7
Stichwort: „Haiti"