Köln/Lviv. In der Ukraine beginnen die Malteser damit, Geflüchtete und Menschen, deren Häuser zerstört wurden, auf den Winter vorzubereiten. „Jetzt, wo der Winter kommt und es vor allem nachts immer kälter wird, wird auch die Not der Menschen noch größer. Geflüchtete und ausgebombte Menschen trifft die Kälte besonders hart“, sagt Pavlo Titko, Leiter der Malteser Ukraine. „Viele leben in behelfsmäßigen Unterkünften, weil allein rund 140.000 Wohnhäuser in den vergangenen sieben Monaten zerstört wurden. Uns rief eine ältere Dame an, die mittlerweile bei ihren Hühnern, Hunden und Ziegen im Stall lebt, weil ihr Haus in der Ostukraine zerbombt wurde. Ihre Heimat möchte sie nicht verlassen, ihre Tiere nicht allein lassen. Wir werden ihren Stall nun isolieren und einen Holzofen installieren, so dass die alte Dame auf die anstehende Kälte vorbereitet ist. Sie ist nur ein Beispiel dafür, vor welchen Herausforderungen die Menschen in der Ukraine stehen“, sagt Titko.
Um die Menschen, die vom Krieg betroffen sind, für den kommenden Winter auszurüsten, werden die Malteser nun Öfen, Isoliermaterial, Schlafsäcke, Decken, haltbare Lebensmittel und warme Kleidung in den Osten des Landes liefern. Auch zerstörte Fenster in den Wohnungen werden ausgetauscht. In der Region um Charkiw zum Beispiel können die Temperaturen im Winter schnell auf minus zehn und weniger Grad fallen. Im Westen des Landes wird eine Flüchtlingsunterkunft renoviert, fünf weitere werden mit Strom-Generatoren versorgt. Da auch die Energieversorgung in einigen Orten immer wieder ausfällt, werden Generatoren, LED-Lampen und solarbetriebene Powerbanks verteilt.
„Als der Krieg im Februar begann, war es in der Ukraine bitterkalt. Jetzt steht schon der nächste Winter vor der Tür und meine Hoffnung, dass der Krieg bald beendet sein wird, schwindet von Tag zu Tag. Darum müssen wir die Menschen, so gut es uns möglich ist, auf die kalte Jahreszeit vorbereiten“, sagt Titko.
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in der Ukraine mehr als neun Millionen Menschen derzeit auf Hilfe angewiesen und über sieben Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer leben in ihrer Heimat auf der Flucht.
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