Köln/Kathmandu. Nach dem heutigen erneuten starken Erdbeben in Nepal hat das Malteser International Team die Stadt Dhulikhel östlich von Kathmandu erreicht. Die Leiterin des Nothilfe-Einsatzes, Dr. Marie Theres Benner, konnte sich zunächst nur per SMS melden: „Es herrscht großes Chaos. Wir sind wohlauf.“ Später berichtet sie am Telefon: „Überall sind die Menschen in Panik auf die Straßen gerannt. Das neue Beben dauerte gefühlt 15 Sekunden.“ Das siebenköpfige Team musste auch sein Hotel in Dhulikhel verlassen. „Wir werden hier jetzt Zelte aufschlagen und unser Büro in einem Zelt einrichten“, informiert Benner. „Die Regierung hat alle Bewohner aufgefordert, sich in den nächsten 72 Stunden im Freien aufzuhalten. Es besteht große Gefahr, dass viele Gebäude, die beim ersten Beben nur beschädigt wurden, jetzt komplett zusammenstürzen.“ Durch das neue Beben steigt auch die Gefahr von weiteren Erdrutschen und Lawinen.
Malteser International wird seine Hilfsmaßnahmen so bald wie möglich fortsetzen.
Malteser International verteilt Hilfsgüter in der Region Sindhupalchok, in der das Epizentrum des mit 7,2 gemessenen Bebens liegt. Seit dem ersten Erdbeben geben die Malteser in zwölf Dörfern an rund 10.000 Menschen Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Zeltplanen und Werkzeug zum Wegräumen von Schutt aus. Auch im Distrikt Kavre verteilen die Malteser Hilfsgüter.
Bei dem ersten Beben am 25. April 2015 waren fast eine halbe Million Häuser in Nepal zerstört oder schwer beschädigt worden. Über 8.000 Menschen kamen ums Leben, fast 18.000 Menschen wurden verletzt. Nach Angaben der Vereinten Nationen waren bereits über acht Millionen Menschen – etwa ein Viertel der Bevölkerung Nepals – von der Katastrophe betroffen und auf Hilfe angewiesen. Das erneute Beben wird den Hilfsbedarf der nepalesischen Bevölkerung weiter erhöhen.
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Die Malteser sind Mitglied der „Aktion Deutschland Hilft“ und dringend auf Spenden für die Betroffenen in der Region angewiesen:
Verwendungszweck: Erdbeben Nepal