Im Jahr 2023 beauftragten wir das Global Public Policy Institute (GPPi) mit der Durchführung einer Studie zur Machbarkeit der Integration von "Anticipatory Action" (deutsch: vorausschauende Hilfe) in unsere humanitäre Arbeit.
Anticipatory Action bezieht sich auf proaktive Maßnahmen, die ergriffen werden, noch bevor eine sich abzeichnende Krise oder Katastrophe eingetroffen ist. Diese vorausschauenden Maßnahmen zielen darauf ab, Risiken zu verringern, Auswirkungen zu mildern und die Widerstandsfähigkeit der betroffenen Bevölkerung zu stärken, bevor das Ereignis eintritt. So können beispielsweise Mithilfe von Frühwarnsystemen und gezielten Interventionen Menschenleben gerettet werden. Anticipatory Action steht damit traditionellen reaktiven Ansätzen entgegen, die erst auf Krisen und Katastrophen reagieren, wenn diese bereits eingetreten sind.
Durch umfangreiche Recherchen und Analysen mit nationalen Behörden des Katastrophenschutzes, nationalen und interationalen Partner sowie Expertinnen und Experten aus der Forschung liefert die Studie wichtige Erkenntnisse über Möglichkeiten, Herausforderungen und Wege zur Integration vorrauschauender Elemente in die humanitäre Hilfe von Malteser International und bestätigt, dass Anticipatory Action im Einklang mit unserer Vision, Mission und strategischen Zielen steht. Indem wir einen Beitrag zu bestehenden Rahmenwerken der vorrausschauenden Hilfe leisten und etablierte Netzwerke nutzen, können wir positive Auswirkungen maximieren und Risiken minimieren. Die in der Studie abgebildeten Erkenntnisse zu Anticipatory Action in Bangladesch, Kenia, Pakistan und Uganda werden Malteser International bei Pilotprojekten und Projektanpassungen helfen. Wir sind überzeugt, dass die Ergebnisse der Studie auch für andere Organisationen, die Interesse an der Umsetzung von Anticipatory Action haben, nützlich sein werden.
Kontakt: Rebekka Goeke, rebekka.goeke(at)malteser-international.org