Ma Denas Leben mit HIV/AIDS
Man kann sich nicht vorstellen, dass eine lebensbedrohliche Krankheit, wie HIV/AIDS, eines Tages eine Hauptrolle im eigenen Leben spielen wird. Als Hausfrau und Mutter von drei Kindern hätte ich nie gedacht, dass ich Gefahr laufen würde, mich mit HIV/AIDS zu infizieren.
Mein Mann war sehr beschäftigt. Aufgrund seiner Arbeit musste er viel reisen. Deshalb hatte er auch wenig Zeit für seine Familie. Und deshalb wusste ich nicht bis ins kleinste Detail über seinen Alltag Bescheid. Es machte mich glücklich, die Tage mit meinen drei Kindern zu verbringen und zuhause genug zu essen zu haben, trotz des geringen Einkommens meines Mannes. Wir hatten ein glückliches und friedliches Familienleben geführt.
HIV/AIDS hat meinen Mann ohne Vorwarnung getroffen. Genauso wie ich, wusste er nichts über diese Krankheit oder über ihre Konsequenzen. Tag für Tag wurde er schwächer, bis er schließlich nicht mehr arbeiten konnte. Am Ende mussten wir ihn ins Krankenhaus bringen. Als sich sein Zustand nicht verbesserte, teilte man uns mit, dass er AIDS hatte. Das Krankenhaus befindet sich in unserem Viertel, einer sehr armen Gegend. Deshalb hatten sie in der Klinik nicht die nötigen Kapazitäten, um ihn zu heilen. Man nannte uns den Namen einer Organisation, die uns würde helfen können. Diese Organisation, Malteser International, kontaktierte mich und ich wurde dem Leiter der Selbsthilfegruppe für von HIV/AIDS betroffene Menschen vorgestellt. Doch zu der Zeit verstarb mein geliebter Mann. Sein Verlust ließ mich allein mit drei Kindern zurück, um die ich mich kümmern musste und das ohne irgendein Einkommen. Zusätzlich begann ich mich schwach zu fühlen, ich war immer so müde.
Zu dem Zeitpunkt verstand ich, dass auch ich mich testen lassen musste, um zu wissen, ob ich infiziert war. Bis dahin wusste ich ehrlich gesagt nicht wirklich, was AIDS war, außer, dass es einen umbringen konnte. Und nun war AIDS der Grund, weshalb wir uns nach dem Krankenhaus-Aufenthalt meines Mannes verschuldeten und es war auch der Auslöser dafür, dass meine Familie von da an als „die AIDS-Familie“ in der Nachbarschaft stigmatisiert wurde.
Nachdem ich das Beratungs- und Aufklärungsprogramm von Malteser International durchlaufen hatte, stimmte ich zu, mein Blut testen zu lassen. Das Ergebnis war eindeutig: Ich hatte AIDS.
Einige Zeit später teilte man mir mit, dass ich außerdem Tuberkulose hatte. Zu der Zeit war ich sehr mager und wog nur 44 kg. Suizidgedanken machten sich plötzlich in meinem Kopf breit. Doch der Gedanke an meine drei Kinder verbannte Suizid prompt wieder aus meinem Kopf. Es war keine Alternative. Und da tauchte ein Hoffnungsschimmer auf: Meine Kinder hatten sich nicht infiziert.
Da wir kein Einkommen mehr hatten, konnte ich weder die Miete bezahlen noch Essen für uns kaufen. Das Team von Malteser International half uns, indem es uns ein Dach über dem Kopf organisierte. Außerdem kontaktierten sie das Welternährungsprogramm, damit es uns mit einer täglichen Essensration aushalf. Ich kann meine Dankbarkeit für all die Hilfe und Unterstützung, die ich von Malteser International erfahren habe, gar nicht in Worte fassen. Ohne sie hätten wir als Familie nicht überlebt.
Nun habe ich mein eigenes Einkommen. Ich baue Gemüse in der Nähe unserer Unterkunft an. Einen Teil davon essen wir und den Rest verkaufe ich. In der Klinik von Malteser International werde ich regelmäßig untersucht. Manchmal kommen die Ärzte und Krankenschwestern aber auch zu mir nach Hause. Nachdem ich die Medikamente eine Weile genommen hatte, hat sich mein Gesundheitszustand endlich verbessert. Das Team von Malteser International hat sich sehr bemüht, mir die richtige Einnahme der Medikamente zu erklären und mich auf meinem Weg hin zu einem gesunden Leben begleitet. Da ich nicht lesen kann, wäre dies ohne ihre Hilfe nicht möglich gewesen. Mit der Zeit wurden auch meine Blutwerte besser und stabilisierten sich schließlich. Derzeit arbeite ich als Reinigungskraft im Büro von Malteser International in Kyaing Tong. Als ein Teil dieser Organisation fühle ich mich sicher und zufrieden. Meine drei Kinder besuchen nun die Schule. Ich hoffe, dass sie schon bald ihre eigene Zukunft gestalten können.