Allen Parteien werden schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen. Die Zahl der Geflüchteten ist bis April 2013 bereits auf eine Million gestiegen. Zudem wird bekannt, dass die syrische Regierung über chemische Waffen verfügt.
Die meisten Staaten kontrollieren den Einsatz dieser Waffen per Chemiewaffenkonvention – Syrien zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht. Sie treten der OPCW (Organisation for the Prohibition of Chemical Weapons) erst später im Jahr 2013 bei. Die USA kündigen an, im Falle eines Einsatzes der chemischen Waffen militärische Gewalt zu überdenken.
Im August 2013 werden Gerüchte laut, wonach es am 21. August in der Nähe von Damaskus zum Einsatz chemischer Waffen gekommen sein soll. Im September bestätigen UNO-Chemiewaffeninspekteure, vor Ort Beweise für einen Angriff mit dem Giftgas Sarin gefunden zu haben. Ihren Berichten zufolge sei das Gas mit Boden-Boden-Raketen verschossen und auch gegen Zivilisten eingesetzt worden.
Dabei sollen um die 1.000 Menschen in Ost-Ghuta ums Leben gekommen sein, die Opferzahlen variieren jedoch je nach Quelle. Nach Ansicht der USA und einiger größerer Länder Europas, wie Großbritannien, Frankreich und Deutschland, sei das Nervengas vom Assad-Regime eingesetzt worden. Die syrische Regierung, Russland und der Iran beschuldigen dagegen oppositionelle Milizen, für den Angriff verantwortlich zu sein. Beide Parteien bestreiten den Einsatz.
Aufstieg des IS: Zur selben Zeit wird die Stadt ar-Raqqa (Rakka) von der Organisation ISIS erobert, die bereits zahlreiche Städte unter ihre Kontrolle gebracht und dabei Gräueltaten an der zivilen Bevölkerung verübt hat. Rakka wird zu einem der Hauptquartiere von ISIS-Führer Abu Bakr al-Baghdadi.
Gründung der Islamischen Front: Im November 2013 schließen sich verschiedene oppositionelle islamistische Gruppen zur Islamischen Front (al-Jabha al-Islamiya) zusammen. Ziel dieses Bündnisses ist es, die Assad- Regierung zu stürzen und einen Staat zu errichten, der allen Muslimen offenstehen soll. Die Islamische Front wird von Saudi-Arabien unterstützt und stellt zu diesem Zeitpunkt das größte bewaffnete Bündnis der Oppositionellen dar.
Die Kämpfe dauern an, die Zahl der Flüchtlinge steigt: Ende des Jahres 2013 kämpfen die Syrische Armee und die Oppositionellen intensiv um Aleppo, die zweitgrößte Stadt Syriens. Im Dezember befinden sich 4 Millionen Syrer innerhalb ihres Landes auf der Flucht, 2,3 Millionen sind in den Libanon, nach Jordanien und in den Iran geflüchtet. Etwa 50.000 Flüchtlinge erreichen Europa.