Unsere Erde ist zwar zu mehr als zwei Dritteln von Wasser bedeckt, jedoch handelt es sich nur bei 0,3% um Trinkwasser. Dieses ist extrem ungleich verteilt. Während im globalen Norden die Wasserversorgung weitestgehend gesichert ist, sind die Zustände im globalen Süden, den ärmeren Regionen der Welt, zum Teil verheerend.
Rund 2,2 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Davon mangelt es 785 Millionen Menschen sogar an einer Grundversorgung mit Wasser. Betroffen sind vor allem die ländlichen und ärmeren Gebiete Sub-Sahara-Afrikas, Asiens und Lateinamerikas.
Rund 2,3 Milliarden Menschen besitzen darüber hinaus keinen Zugang zu einer sanitären Grundversorgung. In ärmeren Ländern haben rund 47% der Bevölkerung nicht einmal die Möglichkeit, sich regelmäßig mit Seife und Wasser die Hände zu waschen (Stand 2015).
Noch immer müssen ca. 673 Millionen Menschen ihre Notdurft im Freien verrichten – mit verheerenden Folgen für die öffentliche Gesundheit, Umwelt und persönliche Sicherheit. Auch fehlendes Wissen über Hygieneregeln und -konzepte kann gerade in Ländern mit mangelhafter Wasser-, Sanitär- sowie Gesundheitsversorgung schlimme gesundheitliche Auswirkungen haben, auch hier gibt es einen hohen Verbesserungsbedarf.
Die Regierungen, unterstützt durch internationale Organisationen, bemühen sich seit Jahrzehnten, die Lebensbedingungen in den betroffenen Gebieten zu verbessern. Zwischen 1990 und 2008 erhielten 1,6 Milliarden Menschen Zugang zu sicherem Trinkwasser, davon profitierte allerdings in Asien vor allem die städtische Bevölkerung, insbesondere in Indien und China, die bereits einen guten Zugang hatten. Bei der ländlichen Bevölkerung in weniger entwickelten Ländern blieb der Anteil weiterhin bei unter 16%. Der Stand der Sanitärversorgung blieb ebenso kritisch, obwohl seit 1990 für 1,1 Milliarden Menschen Zugang zu sanitären Einrichtungen geschaffen wurde.