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Emergency Medical Teams

Wenn irgendwo auf der Welt eine Katastrophe eintritt, werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zertifizierte Emergency Medical Teams (EMTs) mit spezialisierten Ärzten, Krankenschwestern, Sanitätern und Logistikern in die betroffenen Gebiete entsendet. Damit in einem solchen Fall den betroffenen Menschen schnellstmöglich geholfen werden kann, müssen die EMTs innerhalb von maximal 72 Stunden vor Ort autark einsatzbereit sein.

Malteser International verfügt seit November 2018 über ein von der WHO zertifiziertes EMT des Typ 1 "fixed".

Hintergrund: Unzulängliche Hilfe bei Katastrophen

Als wesentliche Probleme bei der Reaktion auf die Ebola-Epidemie und das Erdbeben in Haiti erwiesen sich die rasche Entsendung von medizinischem Personal und die Bewältigung der damit verbundenen logistischen und verwaltungstechnischen Herausforderungen. Aus diesem Grund ist die WHO im Prozess, weltweit EMTs zu registrieren. Mit der Registrierung möchte sie erreichen, dass medizinische Teams nach Katastrophen unter standardisierten Abläufen gemeinsam und effizient Hilfe leisten und somit eine Qualitätssicherung bei Einsätzen erreichen.

Eine Zeltambulanz für Katastrophenfälle

Malteser International verfügt mit einem als Typ 1 „fixed“ klassifizierten EMT über eine Zeltambulanz, in der mindestens 100 Patienten pro Tag behandelt werden können. Während die Typ 1-EMT Basisgesundheitsversorgung leisten, können von EMTs des Typ 2 und 3, die Feldkrankenhäusern gleichen, chirurgische Versorgungen vorgenommen werden. Die technischen Standards der WHO verlangen für das EMT 1 darüber hinaus, dass das Team bestehend aus medizinischem Personal, Logistikern, Experten für Wasser und Hygiene und Koordinatoren, bis zu sechs Wochen im Einsatz sein kann und vor Ort vollkommen autark ist, um somit die Regierung bzw. das Gesundheitsministerium zu entlasten. Die Zeltambulanz ist entweder freistehend oder im Falle totaler Zerstörung an ein Gesundheitszentrum angedockt. Neben der medizinischen Versorgung wird vorausgesetzt, dass auch Wasser, sanitäre Versorgung, Strom und Nahrung sowie weitere Logistik für die gesamte Dauer des Einsatzes bereitgestellt werden. Die Einsatzdauer für einzelne Helfer beträgt rund 14 Tage, danach werden sie vom Folgeteam abgelöst.

Ein wichtiger Schritt der Qualitätssicherung

Die Registrierung als EMT ist ein komplexer Prozess der Qualitätssicherung und bedarf neben der Entwicklung von medizinischen und logistischen Prozessen (standard operating procedures), auch der Anschaffung von Ausstattung, unter anderem Zelte, Equipment und Wasserversorgung. WHO überprüft dabei die personellen und logistischen Kapazitäten einer Organisation durch das EMT-Sekretariat der WHO. Da das EMT nur für die unmittelbare Nothilfephase nach einer Katastrophe ausgelegt ist, muss gewährleistet sein, dass nach dem Ende des Nothilfeeinsatzes keine Lücken in der Versorgung der Zivilbevölkerung entstehen. Das EMT von Malteser International wurde im November 2018 nach einem zweieinhalb-jährigen Zertifizierungsprozess erfolgreich in den Pool der EMTs der WHO aufgenommen.

Mehr Informationen zum EMT

Häufige Fragen

Bei sogenannten Emergency Medical Teams (kurz: EMT) handelt es sich um von der WHO zertifizierte Teams bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, medizinischem Pflegepersonal, Rettungskräften und Logistikerinnen und Logistikern, die speziell für den Einsatz in Krisengebieten ausgebildet sind. Im Falle einer Katastrophe werden die EMTs in die betroffenen Gebiete entsendet, um dort Akuthilfe zu leisten. Durch standardisierte Abläufe und die gezielte Vorbereitung auf weltweite Kriseneinsätze kann eine hohe Effizienz und Qualitätssicherung der Einsätze erreicht und die Koordinierung zwischen internationalen klinischen Teams verbessert werden.

EMTs werden sowohl bei nationalen als auch internationalen, plötzlich auftretenden Katastrophen wie Erdbeben, Epidemien oder Pandemien eingesetzt. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei je nach Typ des EMTs auf der medizinischen, traumatologischen und chirurgischen Versorgung der betroffenen Menschen.

23.11.2018

Medizinisches Nothilfeteam von Malteser International von WHO zertifiziert

Am Donnerstag (22.11.2018) hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das medizinische Nothilfeteam von Malteser International zertifiziert. Damit wird die Hilfsorganisation in den internationalen Pool für sogenannte „Emergency Medical Teams“ der WHO aufgenommen und kann im Falle einer Katastrophe direkt von der Weltgesundheitsorganisation für einen medizinischen Nothilfeeinsatz angefragt werden.

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Im Einsatz gegen COVID-19: Unser Emergency Medical Team in Kamerun

Ein schneller Anstieg der COVID-19-Infektionszahlen in Kamerun veranlasste die Regierung dazu, internationale Unterstützung zu ersuchen. In Abstimmung mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsendeten wir im Juni 2020 ein sechsköpfiges „Emergency Medical Team“ in das westafrikanische Land, um das lokale Gesundheitssytem bei der Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus zu unterstützen.

In enger Zusammenarbeit mit dem kamerunischen Gesundheitsministerium und der WHO führt unser Expertenteam sowohl Assessments in  Gesundheitseinrichtungen als auch Schulungen in Infektionsprävention und -kontrolle für lokale Mitarbeitende des Gesundheitswesens durch - mit Fokus auf COVID-19-Management.

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Expertenpool der Nothilfe

Für unseren Expertenpool suchen wir engagierte Menschen, die im Team unter herausfordernden Bedingungen Hilfe leisten möchten.

Im Expertenpool erfassen wir qualifizierte Einsatzkräfte, die unmittelbar nach Naturkatastrophen und Konflikten weltweit einsatzbereit sind. Um auf die weltweiten und sich verändernden Herausforderungen, insbesondere in komplexerem Sicherheitsumfeld, gezielt und kompetent reagieren zu können, müssen die Experten für die verschiedenen Szenarien vorbereitet und ausreichend qualifiziert sein. Der Pool of Experts stellt sicher, dass Malteser International ausreichend Personal zur Verfügung steht, um Hilfseinsätze nach internationalen und standardisierten Qualitätsmerkmalen zu leisten.

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Die einzelnen Schritte im Registrierungsprozess
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